Frankfurt (Reuters) - Die österreichischen Wettbewerbshüter könnten die geplante Übernahme von Teilen des französischen Dach- und Solaranbieters Terreal durch den österreichische Ziegelhersteller Wienerberger durchkreuzen.

"Negative Auswirkungen auf den Wettbewerb sowie auf die Kunden und Kundinnen können derzeit nicht ausgeschlossen werden", sagte die Generaldirektorin der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB), Natalie Harsdorf-Borsch, am Mittwoch. Der Zusammenschluss sei nach Auffassung der BWB in seiner derzeitigen Form nicht freigabefähig. Die Wettbewerbshüter stellten beim Kartellgericht einen Antrag auf vertiefte Prüfung (Phase II).

Wienerberger hatte im Dezember angekündigt, das Terreal-Geschäft in Frankreich, Italien, Spanien, den USA sowie die deutsche Terreal-Tochter Creaton zu übernehmen. Damit werde Wienerberger zum ersten europäischen Experten für das Steildach, erklärte der Konzern damals. Der wachsende Marktanteil in diesem Geschäft stößt den Wettbewerbshütern sauer auf. "Bedachungsmaterialien wie zum Beispiel Tondachziegel sind ein ganz wesentlicher notwendiger Bestandteil für viele Bauvorhaben", sagte Harsdorf-Borsch.

Die deutschen Wettbewerbshüter haben die Transaktion dagegen bereits freigegeben.

(Von Hans Seidenstücker, redigiert von Myria Mildenberger Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)