QUARTALSMITTEILUNG

ZUM 30.09.2021

MITTEILUNG ÜBER DAS 3. QUARTAL 2021

Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten

Umsatz-

In den ersten neun Monaten 2021 hat die Westag AG Umsatzerlöse in Höhe von 168,7 Mio. €

entwicklung

erzielt. Diese sind um 1,5% niedriger als die Erlöse im Vorjahreszeitraum (171,3 Mio. €), was

unter anderem auf die neue strategische Ausrichtung zurückzuführen ist. Die damit verbun-

dene Fokussierung auf margenstärkere Produkte kann in Teilbereichen zu temporären Umsatz-

rückgängen führen. Im Fachhandel der DACH Region und im Export konnten wir erfreuliche

Umsatzzuwächse erzielen.

Während das Inlandsgeschäft in den ersten neun Monaten insgesamt einen Umsatzrückgang

in Höhe von 3,7 % verzeichnete, erhöhten sich die Exportumsatzerlöse im Berichtszeitraum

um 4,9 % von 43,2 Mio. € auf 45,3 Mio. €. Daraus resultierend stieg die Exportquote von

25,2 % auf 26,8 %.

Umsatzerlöse

01.01. bis

01.01. bis

Veränderung

in T€

30.09.2021

30.09.2020

in %

Türen/Zargen

85.519

85.613

- 0,1

Oberflächen/Elemente

79.056

80.182

- 1,4

Zentralbereich

4.160

5.554

- 25,1

Summe

168.735

171.349

- 1,5

Der Umsatz des Produktbereichs Türen/Zargen lag in den ersten neun Monaten auf dem Niveau des Vorjahres. Der bewusst eingeleitete Umsatzrückgang mit margenschwächeren Produkten konnte durch eine Umsatzsteigerung im inländischen Handels- und Objektgeschäft nahezu kompensiert werden. Das Exportgeschäft im Produktbereich Türen/Zargen bewegte sich auf Vorjahresniveau. Im Produktbereich Oberflächen/Elemente konnten dagegen höhere Umsätze mit margenstärkeren Produkten die Rückgänge bei margenschwächeren Produkten nicht vollständig ausgleichen. Zudem war der Umsatz im 3. Quartal durch Umstellungseffekte im Rahmen des im Sommer durchgeführten Kollektionswechsels negativ beeinflusst. Der Exportumsatz war insbesondere durch den Absatz von Arbeitsplatten an unsere Schwesterfir- ma Formica in Großbritannien geprägt. Die Umsatzerlöse des Zentralbereichs lagen deutlich unter dem Vorjahreswert, was auf die erstmalige, kostengünstigere Eigennutzung des produzierten Stroms aus der Kraftwerksanlage seit Januar 2021 zurückzuführen ist.

Ertragslage

Ergebnisdaten

01.01. bis

01.01. bis

Veränderung

in T€

30.09.2021

30.09.2020

in %

Bereinigtes EBITDA gemäß IFRS

8.225

13.308

- 38,2

Ergebnis vor Steuern gemäß HGB

- 707

3.104

- 122,8

Periodenergebnis je Stammaktie in €

- 0,15

0,29

- 151,7

Periodenergebnis je Vorzugsaktie in €

- 0,09

0,35

- 125,7

2

Bereinigtes EBITDA

gemäß IFRS

Das bereinigte EBITDA gemäß IFRS, welches die operative Leistung des Unternehmens dokumentiert, verringerte sich im Berichtszeitraum im Wesentlichen aufgrund gestiegener Kosten von 13,3 Mio. € auf 8,2 Mio. €. Neben den bereits zum Halbjahr wirksamen Kosten- steigerungen im Personalbereich und bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen für die Optimierung von betrieblichen Prozessen wirkten sich im 3. Quartal zusätzlich die massiven Kostensteigerungen auf den Beschaffungsmärkten negativ auf die Ergebnisentwicklung aus. Die aufgrund dieser Entwicklung durchgeführten eigenen Preiserhöhungen konnten die Kostensteigerungen nicht ausgleichen. Da eine Beruhigung an den Beschaffungsmärkten noch nicht absehbar ist, werden weitere Preissteigerungen vorbereitet. Besonders betroffen von der Entwicklung war der Produktbereich Oberflächen/Elemente, der den Großteil der Abweichung im bereinigten EBITDA gemäß IFRS verantwortet. In diesem Bereich wirkten sowohl der Umsatzrückgang und die Umstellungseffekte beim Kollektionswechsel als auch die Rohstoffkostensteigerungen negativ auf das Ergebnis. Der Entwicklung des bereinigten EBITDA gemäß IFRS folgend lag auch das Ergebnis vor Steuern gemäß HGB mit -0,7 Mio. € unter dem Vorjahreswert von 3,1 Mio. €. Die Materialquote betrug in den ersten neun Monaten 50,8 % und lag damit um einen Prozentpunkt über der Quote des Vergleichszeit- raums 2020. Infolge der höheren Personalaufwendungen erhöhte sich auch die Personalquo- te zum 30.09.2021 von 32,4 % auf 33,4 %.

Zentrale interne Steuerungsgröße der Gesellschaft ist das bereinigte EBITDA (Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern) gemäß IFRS. Diese Größe weist definitions-, bewer- tungs- und ausweisbedingte Unterschiede zum handelsrechtlichen Ergebnis vor Steuern auf, die im Folgenden dargestellt werden.

in T€

01.01. bis

01.01. bis

30.09.2021

30.09.2020

Ergebnis vor Steuern (EBT gemäß HGB)

- 707

3.104

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

797

1.054

Bewertungsunterschiede im Sachanlagevermögen

- 38

323

Sonstige Bewertungsunterschiede

- 7

- 7

Ausweisunterschiede bei den sonstigen Steuern

- 212

- 184

Ergebnis vor Steuern (gemäß IFRS)

- 167

4.290

Abschreibungen

7.876

7.686

Zinsergebnis

141

3

EBITDA gemäß IFRS

7.850

11.979

Sondereffekte

Abfindungen und Restrukturierungsaufwendungen

325

1.329

Abbruchkosten

50

0

Bereinigtes EBITDA gemäß IFRS

8.225

13.308

Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Ergebnis vor Steuern gemäß HGB und IFRS resultiert aus der Bewertung der Pensionsrückstellungen u.a. aufgrund der unterschied- lichen versicherungsmathematischen Annahmen, insbesondere der Zinssätze. Weitere Unterschiede ergeben sich insbesondere aus der Bewertung des Sachanlagevermögens

3

und aus dem Ausweis der sonstigen Steuern. Im Gegensatz zur letztjährigen Quartalsmit-

teilung werden bei der Ermittlung des bereinigten EBITDA gemäß IFRS die Abgrenzungen

für Urlaubsrückstellungen nicht mehr als Sondereffekt bereinigt. Dies entspricht dem

Vorgehen in der Berichterstattung zum 31.12.2020.

Eigenkapital

Die bisher vom Unternehmen gehaltenen 139.944 Vorzugsaktien, die gemäß § 272 Abs. 1a

HGB mit dem Eigenkapital verrechnet wurden, sind von der Gesellschaft mit Eintragung vom

17.04.2021 im Handelsregister eingezogen worden. Das gezeichnete Kapital verringerte sich

dadurch um 358.256,64 € auf 12.914.081,28 €.

Mitarbeiter

Im den ersten neun Monaten 2021 beschäftigte die Westag AG im Durchschnitt 1.157 Mitar-

beiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 1.241).

Investitionen

Investitionen wurden aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Krise und zur Wahrung der

Liquidität weiterhin nur auf geringem Niveau durchgeführt und beliefen sich im Berichtszeit-

raum auf 1,5 Mio. € (Vorjahr 2,1 Mio. €).

Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Ausblick

Das IfW Kiel revidiert in seiner jüngsten Konjunkturprognose für die deutsche Wirtschaft seine

Erwartungen für dieses Jahr nach unten und für nächstes Jahr nach oben. 2021 ist mit einem

Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,6 Prozent (preisbereinigt) zu rechnen (bislang 3,9 %),

2022 dann mit 5,1 Prozent (bislang 4,8%). Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

hat seine Prognose aus dem Sommer ebenfalls gesenkt. Ging man im Sommer noch von einer

nominalen Stagnation im Bauhauptgewerbe aus, was real einem Rückgang von -2 % entsprä-

che, erwartet man nun einen realen Rückgang von -3,5 %. Im Wohnungsbau wird weiterhin ein

Umsatzanstieg um nominal 3,0 % erwartet, was aber nun einen realen Rückgang von -1,0 %

bedeuten würde (Sommer +0,5 %). Dagegen geht man im Wirtschaftsbau davon aus, dass der

Rückgang (real) sich von -3,8 % auf -4,5 % verschlechtern wird. Der öffentliche Bau verschlech-

tert sich (real) von -3,0 % auf -5,0 %.

Angesichts dieser gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, der eigenen Ergebnisentwicklung in den

ersten neun Monaten und der weiterhin sehr angespannten Lage bei Rohstoffversorgung und

-kosten hat die Westag AG ihre im Juli ausgegebene Prognose für das Gesamtjahr angepasst.

Sind wir im Sommer noch von Umsätzen auf Vorjahresniveau ausgegangen, erwarten wir nun

einen Umsatz leicht unter dem Vorjahr. Des Weiteren gehen wir jetzt von einem bereinigten

EBITDA gemäß IFRS und einem Ergebnis vor Steuern gemäß HGB deutlich unter Vorjahr aus.

Konkret erwarten wir ein bereinigtes EBITDA gemäß IFRS zwischen 9 Mio. € und 11 Mio. €

(Vorjahr: 17,5 Mio. €) und ein negatives Ergebnis vor Steuern gemäß HGB (Vorjahr: 3,8 Mio. €).

Mit der letzten Prognose im Juli wurden diese Ergebniskennziffern noch leicht unter Vorjahr

erwartet.

4

Chancen und

Risiken

Unter Berücksichtigung der vorstehend genannten Einflüsse gelten die im Lagebericht 2020 beschriebenen wesentlichen Chancen und Risiken weiterhin.

BILANZ

Aktiva (in T€)

30.09.2021

31.12.2020

Immaterielle Vermögensgegenstände

2.026

1.616

Sachanlagen

56.040

62.424

Finanzanlagen

0

0

Anlagevermögen

58.066

64.040

Vorräte

35.325

33.665

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

17.640

20.788

Forderungen gegenüber verbundene Unternehmen

2.991

2.551

Sonstige Vermögensgegenstände

2.304

1.115

Liquide Mittel

45.140

34.766

Umlaufvermögen

103.400

92.885

Rechnungsabgrenzungsposten

66

268

Bilanzsumme

161.532

157.193

Passiva (in T€)

30.09.2021

31.12.2020

Gezeichnetes Kapital

12.914

12.914

Kapitalrücklage

24.367

24.367

Gewinnrücklagen

54.713

54.713

Bilanzgewinn

10.832

13.320

Eigenkapital

102.826

105.314

Sonderposten mit Rücklageanteil

118

125

Pensionsrückstellungen

24.931

24.263

Übrige Rückstellungen

18.613

17.645

Rückstellungen

43.544

41.908

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen

125

72

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

7.490

4.158

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

3.177

786

Sonstige Verbindlichkeiten

4.252

4.830

Verbindlichkeiten

15.044

9.846

Bilanzsumme

161.532

157.193

5

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Westag & Getalit AG published this content on 10 November 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 10 November 2021 20:48:02 UTC.