München (Reuters) - Beim weltgrößten Autowaschanlagen-Bauer WashTec bahnt sich ein Streit mit einem aktivistischen Großaktionär an.

Der Finanzinvestor Paradigm Capital aus Grünwald bei München will mit einem Bilanztrick Sonderdividenden und Aktienrückkäufe erleichtern, das WashTec-Management lehnt das ab. In einem am Donnerstag veröffentlichten Antrag an die Hauptversammlung am 18. Mai fordert der Großaktionär, das Grundkapital zu erhöhen und anschließend wieder herabzusetzen, um eine Rücklage von 50 Millionen Euro für Ausschüttungen nutzbar zu machen. Damit könne WashTec die Voraussetzungen für eine "flexible Dividendenpolitik schaffen" und die Kapitalstruktur optimieren. Das Augsburger Unternehmen habe mit 39 Prozent auf Konzernebene eine "außergewöhnlich hohe" Eigenkapitalquote.

Paradigm Capital hält nach Refinitiv-Daten 4,58 Prozent an WashTec. Die Aktie stieg am Donnerstag um 3,9 Prozent auf 52 Euro.

Vorstand und Aufsichtsrat stellten sich gegen den Vorstoß: "Eine Überkapitalisierung ist nicht gegeben", heißt es in einer Stellungnahme. Sonderdividenden oder Aktienrückkäufe hätten "gravierende Auswirkungen auf unser Geschäft", WashTec drohe in diesem Fall sein gutes Rating zu verlieren. Im vergangenen Jahr brach der Nettogewinn wegen der Corona-Pandemie um 40 Prozent auf 13,3 Millionen Euro ein. Als Dividende ausgeschüttet werden sollen 2,30 Euro je Aktie, insgesamt 32,1 Millionen Euro. Vor einem Jahr hatte WashTec die Dividende unter dem Eindruck der Corona-Krise gestrichen.