New York (Reuters) - Der US-Unterhaltungskonzern Walt Disney hat im Machtkampf mit zwei Hedgefonds Insidern zufolge die Mehrheit der Aktionäre auf seine Seite gezogen.

Vor Beginn der Hauptversammlung am Mittwoch seien schon genügend Stimmen für die Verwaltungsrats-Kandidaten des Disney-Managements eingegangen, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Es bestehe allerdings noch die Möglichkeit, dass einige Anteilseigner ihre Meinung ändern könnten. Offiziell wird das Abstimmungsergebnis erst beim Aktionärstreffen am Abend.

Das Disney-Management um Konzernchef Bob Iger musste sich in den vergangenen Wochen gegen heftige Kritik vor allem von zwei Hedgefonds wehren. Der Trian Fund von Investor Nelson Peltz und Blackwells Captial monierten die Strategie des Unternehmens, das seinen kreativen Geist verloren habe und neue Technologien nicht ausreichend nutze. Sie stellten Gegenkandidaten für den Verwaltungsrat (Board of Directors) auf, über die die Aktionäre abstimmen sollten. Sowohl für die zwei Kandidaten von Trian als auch für die drei Kandidaten von Blackwells gebe es jedoch nicht ausreichend Stimmen, sagten die Insider. Disney war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen, Trian und Blackwells lehnten eine Stellungnahme ab.

Mit dem norwegischen Staatsfonds und dem Vermögensverwalter T. Rowe Price hatten sich wichtige Aktionäre öffentlich hinter Disney-Chef Iger gestellt. Auch die Fondsgesellschaft Blackrock unterstützt Insidern zufolge das Management. Iger war im Herbst 2022 aus dem Ruhestand zurückgeholt worden, um das Ruder bei Disney erneut zu übernehmen. Er hat bereits einiges getan, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. So kündigte er einen Streamingdienst des Sportsenders ESPN für 2025 an und erwarb eine Beteiligung an dem "Fortnite"-Spieleerfinder Epic Games. Seit Beginn des Jahres haben Disney-Aktien 35 Prozent an Wert gewonnen.

(Bericht von Svea Herbst-Bayliss und Greg Roumeliotis; geschrieben von Anneli Palmen; redigiert von Sabine Wollrab und Alexander Hübner; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)