Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Wacker Chemie rechnet "nicht mit substanziellen finanziellen Auswirkungen" durch die Enttäuschung im Zusammenhang mit Curevacs Covid-19-Impfstoffkandidaten. Das sagte Susanne Leonhartsberger, die Chefin des Biosolutions-Geschäfts bei Wacker Chemie, anlässlich des Kapitalmarkttags. Die Tübinger Biotech-Firma, für die Wacker Chemie in großem Umfang mRNA-basierten Covid-19-Impfstoff produzieren wollte, sobald er zugelassen ist, hat enttäuschende Daten zur Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten veröffentlicht. In einer Zwischenanalyse einer zulassungsrelevanten klinischen Studie mit 40.000 Probanden hatte das Mittel nur eine Wirksamkeit von 47 Prozent gegen Covid-19-Erkrankungen jeglichen Schweregrades erreicht, und damit nicht die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien erfüllt.

Wacker Chemie hat einen Vertrag mit Curevac zur Covid-19-Impfstoffproduktion, und die Produktionskapazitäten deutlich erweitert, so dass mehr als 100 Millionen Curevac-Dosen jährlich produziert werden könnten. Leonhartsberger verwies darauf, dass die Verträge derzeit sowohl bei Curevac als auch bei Wacker Chemie weiterlaufen.

Zudem sehe Wacker Chemie die mRNA-Plattform als eine Produkt-Plattform an, "wir können auch für andere mRNA-Vakzin-Kandidaten oder andere mRNA-Applikationen produzieren", sagte Leonhartsberger.

Wacker Chemie will laut Investorenpräsentation in seinem Biosolutions-Geschäft den Umsatz bis 2030 auf 1 Milliarde Euro steigern, von 246 Millionen Euro 2020. Die EBITDA-Marge soll sich auf mehr als 25 Prozent verbessern von 15,5 Prozent im vergangenen Jahr. Dies soll durch anhaltende Investitionen in Innovation, Wachstum und M&A geschehen, so Leonhartsberger. Auf nähere Ziele wollte sie sich nicht festlegen, rechnet aber mit "zweistelligem Wachstum in den kommenden Jahren".

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June 24, 2021 05:24 ET (09:24 GMT)