--Dividende steigt auf neuen Höchstwert

--1Q ist dynamisch angelaufen

--EBITDA-Ziel 2022 bei 1,2 bis 1,5 Mrd EUR

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Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Wacker Chemie will für das abgelaufene Geschäftsjahr eine deutlich höhere Dividende zahlen, nachdem der Münchener Chemiekonzern auch unter dem Strich den Gewinn mehr als vervierfacht hat.

Wie die Wacker Chemie AG mitteilte, sollen die Aktionäre für 2021 eine Dividende von 8,00 Euro je Aktie bekommen, ein Jahr zuvor waren es 2,00 Euro. Die Dividende markiere einen neuen Höchstwert, stehe aber im Einklang mit der Dividendenpolitik des Konzerns, rund 50 Prozent des Nettogewinns auszuschütten.

Nach Steuern und Dritten verdiente Wacker Chemie im vergangenen Jahr 806,9 Millionen Euro, verglichen mit 189,2 Millionen ein Jahr zuvor. Je Aktie betrug der Gewinn 16,24 Euro nach 3,81 Euro.

Im laufenden Jahr sieht der Konzern den operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bei 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro, nach 1,54 Milliarden Euro 2021. Für den Umsatz plant Wacker Chemie eine Steigerung auf 7 Milliarden Euro von 6,12 Milliarden. Der Jahresüberschuss soll deutlich unter Vorjahr liegen, ebenso die EBITDA-Marge. Der Konzern will mit 550 bis 600 Millionen Euro mehr investieren als im Vorjahr (344 Mio EUR). Den Netto-Cashflow sieht das Unternehmen "deutlich positiv", aber auch deutlich unter dem Vorjahreswert.

Im Januar und Februar habe sich das Geschäft "weiter dynamisch" entwickelt. Das EBITDA werde im ersten Quartal deutlich den Vorjahreswert übertreffen und stärker wachsen als der Umsatz, der bei 2 Milliarden Euro landen dürfte (Vorjahr: 1,36 Mrd EUR).

Das EBITDA werde 2022 voraussichtlich um 1 Milliarde Euro belastet durch höhere Preise für Energie und Rohstoffe, also doppelt so stark wie 2021. Diese Mehrkosten will das Unternehmen aber zu einem wesentlichen Teil über Preiserhöhungen weitergeben. Zudem sollen sich Einsparungen aus den laufenden Effizienzprogrammen positiv auswirken. Der Umsatz soll von höheren Preisen und Absatzmengen im Chemiegeschäft sowie positiven Produktmixeffekten in allen Geschäftsbereichen profitieren. Insgesamt will Wacker sein Wachstum in den kommenden Jahren beschleunigen.


   Endgültige Zahlen 2021 zum Teil noch besser als vorläufige 

2021 hat der Konzern die dreimal angehobene Prognose für EBITDA und Umsatz übertroffen, und die endgültigen Zahlen waren zum Teil etwas höher als die vorläufigen, die der Konzern im Januar veröffentlichte. Das EBITDA konnte der Konzern mehr als verdoppeln. Nach den endgültigen Zahlen betrug es 1,54 Milliarden Euro anstatt 1,5 Milliarden. Die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 24,8 Prozent (2020: 14,2 Prozent). Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ergab sich ein Anstieg auf 1,13 Milliarden Euro anstatt der vorläufigen 1,09 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg nach den endgültigen Zahlen um 32 Prozent auf 6,21 Milliarden Euro anstatt 6,2 Milliarden.

Neben höheren Preisen und den Absatzmengen hätten Einsparungen aus dem Effizienzprogramm die Entwicklung im operativen Geschäft positiv beeinflusst. Hingegen hätten die zum Teil stark gestiegenen Preise für Rohstoffe und Energie das EBITDA um rund 500 Millionen Euro gemindert.

Wacker Chemie wird voraussichtlich am 29. März auf einem Kapitalmarkttag über die weitere Strategie informieren. Der Verkauf des knapp 31-prozentigen Anteils am Waferhersteller Siltronic an den taiwanischen Halbleiterhersteller Globalwafers Co. Ltd war Anfang des Jahres gescheitert, da die Bundesregierung keine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellte. Mittelfristig will der Konzern nach früheren Angaben den Anteil weiter reduzieren.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

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March 15, 2022 03:18 ET (07:18 GMT)