Die deutsche Inflationsrate liegt nach nationaler Lesart im November bei 5.2 %. Der harmonisierte Verbraucherpreisindex weist hingegen gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg von 6 % aus.

Beim Blick auf die Inflationsrate könnte es einem fast schwindlig werden: Teuerungsraten in dieser Grössenordnung wurden zuletzt im Zuge des Wiedervereinigungsbooms gemessen. Der ganze Mix aus Basiseffekten, höheren Energiepreisen, geringerem Mehrwertsteuersatz im Vorjahr und der Materialknappheiten manifestieren sich nun in dieser hohen Inflationsrate.

Die November-Inflationsrate sollte aber den vorläufigen Teuerungshöchststand markieren. Basiseffekte laufen nun aus. Der Konsumentenpreisanstieg dürfte gegenüber dem Vorjahr gemessen im Dezember geringer ausfallen.

Die Inflationsraten werden zwar in den kommenden Monaten noch auf verhältnismässig hohem Niveau verbleiben, doch ein fallender Trend sollte erkennbar sein. Bleiben Zweitrundeneffekte aus, dürfte zur Jahresmitte 2022 bereits schon wieder die EZB-Zielmarke von 2 % angesteuert werden. So erschreckend hoch die Inflationsraten in November auch ausfällt, die Zahl markiert das vorläufige Ende des immensen Teuerungsschubes. Gerade deshalb wird die EZB weiterhin gelassen mit den hohen Inflationsraten umgehen.

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VP Bank AG published this content on 29 November 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 29 November 2021 14:00:06 UTC.