Die Inflationsrate in den USA ist im August von 5.4 % auf 5.3 % gesunken. Der Rückgang fällt marginal aus. Aber immerhin, es geht nicht weiter nach oben.

Die Veröffentlichung bietet auch keine Überraschungen, was als positiv gewertet werden kann. In den vergangenen Monaten hatte die Teuerungsrate oftmals nach oben überrascht.

Erleichterung herrscht beim Blick auf die Kerninflationsrate (Preisentwicklung ohne Energie- und Nahrungsmittel). Letztere fällt deutlicher als erwartet auf 4 %. Im Juli waren es noch 4.3 %.

Die Inflationsrate hat ihr Hoch hinter sich. In den kommenden Monaten geht es auf hohem Niveau weiter sanft bergab. Zu einer merklichen Entspannung wird es aber erst zu Beginn des nächsten Jahres kommen. Die Pandemie-bedingten Preisverzerrungen laufen dann aus.

Inflationsgefahren lauern wegen Zweitrundeneffekten. Werden gestiegene Einkaufskosten von Produzenten an Kunden weitergereicht und steigen dadurch die Löhne, besteht das Risiko nachhaltig höherer Teuerungsraten. Die Notenbanken sind sich dieser Gefahren durchaus bewusst.

Die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, benutzte während der letzten Medienkonferenz im Anschluss an die Zinssitzung das Wort «Inflationsrisiken» auffallend häufig. Auch die US-Notenbank Fed dürfte in der kommenden Woche in das gleiche Horn stossen und auf das Risiko von Zweitrundeneffekten verweisen. Sowohl die EZB als auch die Fed bleiben aber in ihrem Hauptszenario dabei, dass es sich um einen temporären Inflationsanstieg handelt. Wir teilen diese Meinung.

Die Fed wird in der kommenden Woche konkreter werden. Eine Reduktion der Anleihenkäufe könnte zum Jahresende in Aussicht gestellt werden. Die US-Währungshüter werden aber sicherheitshalber darauf verweisen, dass dies abhängig von der konjunkturellen Entwicklung ist.

Bleibt die US-Wirtschaft auf Kurs, wird die Fed zum Jahresende sanft den Fuss vom Gaspedal nehmen. Ein nur leicht reduziertes Wertpapierankaufvolumen wird weder der US-Wirtschaft noch den Finanzmärkten schaden. Gleichzeitig signalisiert eine Reduktion der Anleihekäufe, dass man die Inflation durchaus ernst nimmt.

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VP Bank AG published this content on 14 September 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 14 September 2021 13:41:03 UTC.