Die deutsche Industrieproduktion startet freundlich ins neue Jahr. Doch trotz des erfreulichen Zuwachses liegt die Produktion noch immer 3 % unter dem Ausgangsniveau vor der Krise. Die fehlenden Materialien und Rohstoffe haben eine Erholung der Industrie ausgebremst.

Das satte Plus ist ein momentaner Lichtblick, denn bereits im März werden die Folgen des Ukraine-Krieges in den Daten aufscheinen. Die Industrieproduktion konnte im Januar etwas Speck ansetzen, was in den kommenden Monaten hilfreich sein wird. Die Ukraine ist integraler Bestandteil europäischer Lieferketten. Die in der Ukraine ansässigen Automobilzulieferer produzieren unter anderem Kabelbäume. Da die Fertigung dieses zentralen Teils in der Ukraine zum Erliegen kam, mussten Autohersteller bereits teilweise ihre Produktion einstellen. Aufgrund des hohen Gewichts der Automobilindustrie wird die Industrieproduktion in den kommenden Monaten darunter leiden.

Sollte es zu einem Energieembargo der EU gegenüber Russland kommen, könnte eine Rationierung von Gas drohen. In diesem Falle würde die Industrieproduktion massiv fallen. Im Falle einer Deeskalation in der Ukraine könnte die Industrie, vor allem wenn es auch gleichzeitig zu einer Entspannung der Lieferkettenproblematik käme, hingegen endlich die noch offenen Aufträge abarbeiten. Dies würde dann für ein Anziehen der Produktion sprechen. Relativ sicher ist hingegen, dass die Wachstumsprognosen vielerorts noch zu hoch sind. Die bereits im ersten Quartal schon sichtbar werdenden negativen wirtschaftlichen Effekte lassen sich im laufenden Jahr nicht mehr vollständig kompensieren.

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VP Bank AG published this content on 08 March 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 08 March 2022 07:40:06 UTC.