Die schlechten Nachrichten reissen diese Woche nicht ab. Die Exporte und die Auftragseingänge gaben bereits deutlich in dieser Woche nach, nun kommt auch noch eine kräftig rückläufige Industrieproduktion dazu. Der Rückgang der Produktion ist Folge des Krieges in der Ukraine. So litt etwa die Automobilindustrie im März aufgrund fehlender Kabelbäume aus der Ukraine besonders stark. Aber auch der ohnehin bestehende Mangel an Rohstoffen und Vorprodukten ist und bleibt eine Belastung für die Produktion.

Die gute Nachricht ist, dass die schwache Industrieproduktion für den März ein Blick in den Rückspiegel ist. Das Zahlenwerk ist Bestandteil der bereits publizierten Wachstumsrate für das erste Quartal - und immerhin reichte es ja bekanntlich für einen BIP-Zuwachs von 0.2 % gegenüber dem Vorquartal. Da der Automobilausstoss nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie im April gegenüber dem März sogar kräftig gestiegen ist, besteht für die Industrieproduktion als Ganzes sogar die Hoffnung, dass es im April leicht nach oben geht.

Allerdings würde ein positives Vorzeichen bei den Produktionsdaten für den April noch kein Wendepunkt darstellen. Die Frühjahrs- und Sommermonate bleiben für die deutsche Industrie schwierig. Die überwiegende Mehrheit der deutschen Unternehmen beklagt sich weiterhin über Materialengpässe. Die Lieferkettenproblematik bleibt für das verarbeitende Gewerbe wohl noch für einige Zeit eine schwere Bürde. Darüber hinaus müssen Betriebe aufgrund der hohen Energiepreise ihre Produktion drosseln. Dies betrifft besonders energieintensive Betriebe wie etwas Giessereien oder auch Baustofffirmen. Trotz voller Auftragsbücher bleibt die Industrie eine Belastung für das deutsche Bruttoinlandsprodukt.

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