Für die deutsche Industrie war das Jahr 2021 ein gemischtes Jahr. Der Materialmangel belastete. Die Exportbilanz sieht derweil erstaunlich gut aus. Immerhin lagen die Exporte gegenüber dem jeweiligen Vormonat mehrheitlich im positiven Bereich.

Trotz fehlender Materialien konnten die Exporteure so viel Waren in den Versand geben, dass es zu einem deutlichen Exportplus gegenüber dem Jahr 2020 reichte. Im Gesamtjahr 2021 stiegen die Exporte um 14 % und die Importe um 17 % gegenüber dem Vorjahr. Die Exporte lagen damit 3.6 % und die Importe 8.9 % über dem Niveau des Vorpandemiejahres 2019.

Kommt der Materialfluss erst einmal in Gang wird ein noch kräftigeres Exportwachstum auf der Agenda stehen. Die Auftragsbücher sind voll, es mangelt also nicht an Bestellungen. Das für dieses Jahr zu erwartende hohe gesamtwirtschaftliche Wachstum sollte sich auch aus einem kräftigen Exportwachstum speisen.

Noch etwas zum Nachdenken: Deutschland ist eine Exportnation. Entsprechend abhängig ist das Land von funktionierenden Lieferketten und guten aussenpolitischen Beziehungen. Geopolitische Konflikte wie etwa die aktuellen Spannungen an der Ostgrenze der Ukraine schlagen auf das Gemüt vieler Exporteure.

Russland rangiert auf der Rangliste der wichtigsten Handelspartner bei den Exporten auf Platz 15 und bei den Importen auf Platz 14. Russland ist also keine Top-Handelsnation für Deutschland. Allerdings kommen aus Russland entscheidende Rohstoffe. Allen voran Gas, Öl und Metalle. Ohne sie funktioniert die deutsche Exportmaschinerie nur eingeschränkt. Ob es für Deutschland ein gutes Exportjahr 2022 wird, hängt also auch davon ab wie es im Osten der Ukraine weiter geht.

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