BOCHUM (dpa-AFX) - Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia hat im ersten Quartal einen Milliardenverlust erlitten. Unter dem Strich fiel wegen einer Abwertung des Immobilienportfolios ein Verlust von knapp 2,1 Milliarden Euro an, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in Bochum mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte Vonovia einen Gewinn von 58,3 Millionen Euro ausgewiesen. Der Wert des Vermietungsportfolios habe Ende März bei rund 91,2 Milliarden Euro gelegen, hieß es. Ende 2022 wurden die Immobilien noch mit 94,7 Milliarden Euro bewertet.

"Unsere Bewertung bietet eine größtmögliche Transparenz mit Blick auf die herausfordernde Situation im ersten Quartal 2023", sagte Unternehmenschef Rolf Buch laut Mitteilung. Sie sei allerdings eine Momentaufnahme. Zumal der Vonovia-Vorstand im zweiten Quartal erstmals wieder größere Transaktionen sehe.

Auch im Tagesgeschäft lief es für Vonovia nicht mehr so rund. Der operative Gewinn (FFO) ging im Jahresvergleich um knapp 18 Prozent auf 462,6 Millionen Euro zurück. Neben höheren Zinsaufwendungen entwickelten sich vor allem die Geschäfte mit der Projektentwicklung und zusätzlichen Dienstleistungen schwächer.

Besser lief es für Vonovia in der Vermietung aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage nach bezahlbaren Wohnraum in den Ballungsgebieten. Die Miete stieg per Ende März im Schnitt auf 7,54 Euro pro Quadratmeter - das waren 1,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In Deutschland betrug die durchschnittliche Miete per Ende März bei Vonovia 7,46 Euro pro Quadratmeter.

Der Umsatz schrumpfte in den ersten drei Monaten um gut 12 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro. Vonovia begründete den Rückgang vor allem mit deutlich geringeren Erlösen aus dem Projektentwicklungsgeschäft sowie weniger Wohnungsverkäufen. Die Jahresziele bestätigte das Unternehmen./mne/stk