VONOVIA SE Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den Gewinnmitnahmen vom Freitag zeigen sich die europäischen Aktienmärkte am Montag kurz nach dem Start behauptet. Marktteilnehmer sprechen dennoch von einem günstigen Umfeld und haben dabei den Dollar und die Rohstoffpreise im Blick. Der Euro handelt zum Dollar nahe den jüngsten Jahrestiefs, und die Öl- sowie viele Metallpreise liegen weiter auf Korrekturkurs. Nun erwägt auch Japan die Freigabe von Ölreserven, um die Energiepreise zu drücken. "Die Preishochs dürften für längere Zeit hinter uns liegen", so ein Marktanalyst. Für die Märkte sei die Entwicklung positiv, weil damit auch die Inflationserwartungen zurückgehen dürften.
Die neuen Lockdowns in Österreich und in Teilen Bayerns dürften die Märkte dagegen nicht nachhaltig bremsen, glaubt zumindest Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank. "Zum einen sind Einschränkungen keine Neuigkeit, und Unternehmen sowie Haushalte haben sich an Beschränkungen dieser Art gewöhnt", sagt er. Zum anderen dürfte nun die Dauer der Restriktionen kürzer ausfallen als im vergangenen Winter, als noch nicht ein Großteil der Bevölkerung geimpft war. Er ergänzt allerdings, gerechnet werden müsse mit höherer Volatilität. Der DAX liegt unverändert im Markt bei 16.165 Punkten, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent zu.
Vonovia-Aktie steckt Kapitalerhöhung gut weg
Überraschend knapp im Plus liegen Vonovia (+0,2%). "Das ist ein Brett", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Kapitalerhöhung des Immobilienunternehmens vor dem Handelsstart, als die Aktie noch leichter gesehen wurde. Von den 17 Milliarden Euro für die Übernahme der Deutsche Wohnen holt sich Vonovia nun 8 Milliarden von den Aktionären wieder. Für 20 alte können sich Aktionäre 7 neue Aktien zum Stückpreis von 40 Euro kaufen. "Positiv ist, dass die Banken die Kapitalerhöhung garantiert haben", betonte der Marktteilnehmer aber auch, und die Kapitalerhöhung sei ohnehin erwartet worden.
Einen Satz um 20,4 Prozent nach oben auf 0,41 Euro machen Telecom Italia. Das US-Beteiligungsunternehmen KKR will den Konzern für 10,8 Milliarden Euro übernehmen und bietet 50,5 Cent je Aktie. Weil der Staat eine "goldene Aktie" hält, dürfte der Angebotspreis zunächst nicht erreicht werden, heißt es am Markt. "Die große Frage ist, ob sich KKR im Vorfeld die Zustimmung von Draghi schon eingeholt hat", sagt ein Marktteilnehmer. Der Kurs des größten Aktionärs von Telcom Italia, Vivendi, legt um knapp 3 Prozent zu.
Ericsson (-3,8%) übernimmt für rund 6,2 Milliarden Dollar die Vonage Holdings, einen US-Anbieter von globaler Cloud-Kommunikation für Unternehmen. Der Preis entspricht einem Aufschlag von 28 Prozent auf den Schlusskurs von Freitag. Finanziert werden soll die Transaktion aus bestehenden Barmitteln.
Prosus (-1,0%) hat ihren Handelsgewinn in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres um 8 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar gesteigert. Die Internet-Beteiligungsgesellschaft profitierte nach eigenen Angaben vom raschen Wachstum in den Bereichen Bildungstechnologie und Lebensmittellieferdienste. Vor einer Woche hatte die in Amsterdam gelistete Tochter des südafrikanischen Naspers-Konzerns bereits angekündigt, dass der Kerngewinn zwischen 5 und 12 Prozent gestiegen sei.
Vestas geben um 1,3 Prozent nach. Der dänische Windkraftanlagenhersteller ist Opfer einer Cyberattacke geworden und arbeitet nun daran, die Integrität des eigenen IT-Systems wiederherzustellen.
Deutsche Bank holt sich Versicherungsexperten
Deutsche Bank geben leicht nach. Bei dem Institut soll Alexander Wynaendts im kommenden Mai Paul Achleitner als AR-Chef folgen. "Das ist ein Versicherungsspezialist", bemerkt ein Marktteilnehmer. Damit sei es fraglich, ob sich die grundsätzliche Strategie verbessern werde. "Der Markt hätte sich jemand mit einem starken Netzwerk in die Bankenszene und in die deutsche Regierung gewünscht".
Hugo Boss werden von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank beflügelt und ziehen um 4 Prozent an.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.363,75 +0,2% 7,28 +22,8% Stoxx-50 3.783,58 +0,3% 10,80 +21,7% DAX 16.165,02 +0,0% 5,05 +17,8% MDAX 35.926,74 +0,0% 13,92 +16,7% TecDAX 3.993,39 +0,2% 6,43 +24,3% SDAX 17.124,26 +0,1% 11,32 +16,0% FTSE 7.240,48 +0,2% 16,91 +11,8% CAC 7.127,85 +0,2% 15,56 +28,4% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite -0,35 -0,00 +0,23 US-Zehnjahresrendite 1,56 +0,01 +0,64 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:07 Fr, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1272 -0,1% 1,1264 1,1318 -7,7% EUR/JPY 128,66 -0,0% 128,65 128,79 +2,0% EUR/CHF 1,0465 -0,2% 1,0478 1,0481 -3,2% EUR/GBP 0,8397 +0,0% 0,8386 0,8403 -6,0% USD/JPY 114,14 +0,1% 114,19 113,79 +10,5% GBP/USD 1,3424 -0,2% 1,3434 1,3469 -1,8% USD/CNH (Offshore) 6,3808 -0,1% 6,3836 6,3859 -1,9% Bitcoin BTC/USD 57.498,76 -2,7% 57.770,01 58.000,51 +97,9% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,31 75,94 +0,5% 0,37 +60,7% Brent/ICE 79,11 78,89 +0,3% 0,22 +55,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.846,77 1.845,74 +0,1% +1,03 -2,7% Silber (Spot) 24,88 24,62 +1,1% +0,26 -5,7% Platin (Spot) 1.041,50 1.034,18 +0,7% +7,32 -2,7% Kupfer-Future 4,39 4,41 -0,5% -0,02 +24,5% ===
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November 22, 2021 03:46 ET (08:46 GMT)
