Wädenswil (awp) - Der Industriekonzern Von Roll hat im ersten Halbjahr 2020 wie seine Branchenkollegen die Coronakrise zu spüren bekommen. Hinzu kamen Sonderbelastungen aus der Aufgabe zweier defizitärer Produktionswerke in Frankreich, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag hiess.

An der Börse kamen die Ergebnisse nicht gut an. Mit einem Verlust von 7,2 Prozent auf 0,77 Franken gehörten die Titel bis zum Mittag zu den grössten Verlierern. Der Gesamtmarkt (SPI) lag indes mit 0,6 Prozent nur leicht im Minus.

Der Umsatz sank um 23 Prozent auf 119,5 Millionen Franken. Der Bestellungseingang ging um 20 Prozent auf 124,5 Millionen Franken zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) rutschte mit -5,0 Millionen in den roten Bereich nach +9,3 Millionen im Vorjahr.

Auch der EBIT war mit -10,9 Millionen nach einem positiven Ergebnis von 2,5 Millionen im Vorjahr deutlich negativ. Ohne die negativen Sondereffekte aus den Werksschliessungen sei das Betriebsergebnis mit 0,5 Millionen knapp positiv ausgefallen. Unterm Strich verbuchte Von Roll einen Verlust von 15,0 Millionen nach zuvor -0,6 Millionen.

Beide Bereiche erlitten deutliche Umsatzeinbussen. Der grösste Bereich Isolation setzte mit noch 87,6 Millionen Franken rund 21 Prozent weniger um, der Bereich Composites erzielte noch Erlöse von 31,9 Millionen (-26%).

Einen konkreten Ausblick gab das Unternehmen nicht. Eine Prognose für den weiteren Geschäftsverlauf im zweiten Halbjahr sei derzeit schwierig, hiess es auf Nachfrage von AWP.

Dieser hänge hauptsächlich von der durch Covid-Massnahmen allgemein geprägten Auftragslage der Kunden ab. Gestützt auf die solide Liquidität und die hohe Eigenkapitalquote von 74,3 (71,9) Prozent sei Von Roll in der Lage, sich auch in den kommenden Monaten in einem ungewissen und volatilen Marktumfeld zu behaupten. Das Unternehmen sieht sich "gut aufgestellt".

dm/cf