Breitenbach (awp) - Der Industriekonzern Von Roll hat 2020 deutlich weniger Umsatz erzielt und einen Verlust eingefahren. Neben der Coronakrise belasteten die Kosten für Werksschliessungen in Frankreich das Ergebnis. In den ersten Monaten des laufenden Jahres wurden steigende Umsätze verzeichnet und im Gesamtjahr wird ein positives Betriebsergebnis erwartet.

Konkret nahm der Umsatz in der Berichtsperiode um 27 Prozent auf 212,2 Millionen Franken ab und der Bestellungseingang um knapp 34 Prozent auf 197,0 Millionen, wie Von Roll am Donnerstag mitteilte. Die grössere Geschäftseinheit elektrische Isolation, welche Lösungen für Generatoren, Hoch- und Niederspannungsmotoren und Transformatoren anbietet, verzeichnete dabei einen Rückgang der Verkäufe um 27 Prozent auf 156,1 Millionen Franken und das Segment Verbundwerkstoffe (Von Roll Composites) ein Minus von 29 Prozent auf 56,1 Millionen.

Die Covid-19-Pandemie habe in nahezu allen Produktsegmenten und Regionen zu einem deutlichen Nachfragerückgang geführt. Von Roll hat zwei Produktionswerke in Frankreich aufgegeben, die seit Jahren hoch defizitär waren, wie es weiter heisst. Diese hatten 2019 noch einen Umsatzbeitrag von rund 50 Millionen Franken geliefert.

Das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit 16,6 Millionen Franken im Minus, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 9,8 Millionen erreicht wurde. Negative Buchwerteffekte aus der Strukturanpassung belasteten. Unter dem Strich resultierte ein Verlust von 24,2 Millionen. Im Vorjahr hatte von Roll mit 3,3 Millionen den ersten Gewinn seit acht Jahren erzielt.

Der Start ins laufende Jahr ist jedoch besser ausgefallen. In den ersten Monaten des Geschäftsjahres habe man einen starken Auftragseingang verzeichnet. Ertragsseitig habe man von den umgesetzten Strukturanpassungen enorm profitiert, schreibt Von Roll. Der Konzern erwartet für das Gesamtjahr spürbare Umsatzzuwächse und ein deutlich positives Betriebsergebnis.

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