Kein westlicher Automobilkonzern kann sich derzeit dem Druck des Marktes entziehen – mit Ausnahme von Ferrari, das in einer eigenen Luxusliga spielt. Ob Volkswagen, Stellantis, Tesla oder BMW: alle bekommen die schwierigen Rahmenbedingungen zu spüren. Auch Volvo ist davon nicht ausgenommen. Im ersten Quartal sank der Umsatz des schwedischen Herstellers im Jahresvergleich um 12 %. Gewinn und Cashflow brachen regelrecht ein.

Das mehrheitlich vom chinesischen Geely-Konzern kontrollierte Unternehmen leidet auf ganzer Linie: die Verkaufszahlen gingen deutlich zurück, ebenso die Preise. Hinzu kommen ungünstige Währungseffekte. Die Unsicherheiten rund um US-Zölle verschärfen die ohnehin fragile Stimmung zusätzlich. Die Vereinigten Staaten machen 17,5 % des Umsatzes aus – was die Visibilität stark einschränkt und die Aussichten für dieses und das nächste Jahr trübt.

Volvo Cars will sich auf Kostensenkungen konzentrieren. Die angestrebten Einsparungen belaufen sich auf 18 Milliarden schwedische Kronen (1,65 Milliarden Euro). Zu diesem Zweck wird der Konzern Entlassungen vornehmen, seine Investitionen reduzieren und seine Aktivitäten in den USA umstrukturieren. Die Unternehmensleitung versichert, dass die Auswirkungen erst 2026 spürbar werden.

Die Automobilbranche steckt in einer akuten Krise. Eine kurzfristige Besserung ist nicht in Sicht – und das ist ein Szenario, das Investoren besonders abschreckt. Denn Märkte mögen keine Unsicherheiten und wenn sie die Zukunft nicht vorhersagen können. Die kommenden Wochen und Monate werden für die Hersteller zweifellos weiterhin schwierig bleiben.