HANNOVER/BERLIN (dpa-AFX) - Niedersachsen sieht die Beschlüsse des "Autogipfels" zur verstärkten Förderung klimaschonender Antriebe als wichtigen Schritt - aber die Umsetzung müsse nun so entschlossen wie möglich angegangen werden. "Es muss vor allem darum gehen, dass jetzt sehr zeitnah die Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut wird, und zwar orientiert an zukünftigen Bedarfen", erklärte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Dienstagabend nach den Spitzengesprächen. "Je schneller ein flächendeckendes Ladenetz entsteht und aus erneuerbaren Energien gespeist wird, desto mehr Kundinnen und Kunden werden sich für Elektrofahrzeuge entscheiden." Die Pläne hierzu seien "ermutigend". Doch man müsse jetzt "Nägel mit Köpfen" machen.

Die große Koalition hatte unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Branchenvertretern, Gewerkschaftern und den Regierungschefs von "Autoländern" wie Niedersachsen über mehr Unterstützung für die Schlüsselindustrie beraten. Der allgemeine Autoabsatz ist durch die Corona-Krise weiterhin schwach, dazu kommt der teure Umbruch zu neuen Antrieben und Digitalisierung. Bei Elektroautos haben die im Sommer erhöhten Kaufprämien die Nachfrage zuletzt spürbar belebt. Die Zuschüsse sollen daher nun bis zum Jahr 2025 verlängert werden.

Es seien "wichtige Weichen gestellt worden", meinte Weil, der auch im Aufsichtsrat des weltgrößten Autokonzerns VW sitzt. Vor allem der nötige, raschere Ausbau von Lademöglichkeiten war in den Blick geraten. "Ich bin gespannt auf die angekündigte gesetzliche Regelung für ein einheitliches Bezahlsystem an Ladesäulen". Ein Entwurf dazu solle jetzt in der Bundesregierung abgestimmt werden. "Auch in dieser Hinsicht besteht ein unübersehbarer Zeitdruck." Weil forderte, dass der Bund zudem Investitionen in weitere Batteriezell-Kapazitäten in Deutschland fördern müsse. Man dürfe nicht nur auf die EU setzen./jap/DP/he