Hamburg (Reuters) - Volkswagen will den Schwenk in die E-Mobilität aus eigener Kraft schaffen und rückt den Verkauf von Unternehmensteilen zu dessen Finanzierung nicht in den Fokus.

"Wir werden weiterhin hohe Cashflows erwirtschaften, um die Transformation zu finanzieren", sagte Konzernchef Herbert Diess am Donnerstag auf der virtuellen Hauptversammlung laut Redetext. Die Ertragskraft des Wolfsburger Mehr-Markenkonzerns solle weiter steigen. Dazu werde auch eine tiefere Wertschöpfung in den neuen Geschäftsfeldern "Batterie und Laden" beitragen, kündigte er an. Die für 2025 in Aussicht gestellte Anhebung des operativen Renditeziels auf acht bis neun (bisher sieben bis acht) Prozent bekräftigte er.

Von der Chipkrise hat sich der weltweit zweitgrößte Autobauer bisher nicht ausbremsen lassen und bereits veröffentlichten vorläufigen Zahlen zufolge im ersten Halbjahr einen Betriebsgewinn von rund elf Milliarden Euro eingefahren. In der zweiten Jahreshälfte dürfte sich die Knappheit an Halbleitern allerdings stärker auswirken, da es wegen der Pandemie in Südostasien zu Produktionstillständen bei wichtigen Lieferanten kommt.

Diess geht davon aus, dass die Margen in der E-Mobilität bereits in zwei bis drei Jahren auf dem gleichen Niveau liegen werden wie im Geschäft mit Verbrenner-Autos. Bis 2030 werde der weltweite Markt für Elektrofahrzeuge die Verbrenner auch beim Absatz eingeholt haben. E-Autos würden dann deutlich günstiger als Verbrenner sein.