BERLIN (AFP)--Im Zusammenhang mit dem Dieselskandal bei Volkswagen hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig eine weitere Geldbuße verhängt. Der in Berlin ansässige Zulieferer IAV teilte am Freitag mit, dass das Unternehmen das Bußgeld in Höhe von 10 Millionen Euro akzeptiere und sich damit erneut zu seiner Rolle in der Dieselthematik bekenne. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig erklärte, Entwicklungsingenieure des Unternehmens hätten an der Entstehung, Nutzung und Weiterentwicklung der unzulässigen Abschalteinrichtung mitgewirkt.

Die Dieselaffäre war 2015 ins Rollen gekommen, als Volkswagen einräumen musste, in Millionen von Fahrzeugen des Konzerns eine Software zur Manipulation der Abgaswerte eingebaut zu haben. Gegen den Wolfsburger Autobauer hatten die Braunschweiger Ermittler bereits im Mai 2018 ein Bußgeld in Höhe von einer Milliarde Euro erlassen.

Gegen IAV hatte die Staatsanwaltschaft Braunschweig ein Bußgeldverfahren wegen der Verletzung von Aufsichtspflichten bei der Überwachung und Kontrolle in den Jahren 2005 bis 2015 eröffnet. Durch den Bußgeldbescheid ist das Verfahren nun abschließend beendet.

IAV beschäftigt nach Unternehmensangaben mehr als 8.000 Mitarbeiter weltweit und setzte 2019 mehr als eine Milliarde Euro um. Zugleich betonte das Unternehmen am Freitag, dass als Folge aus dem Dieselskandal die Kontrollmechanismen des Unternehmens etwa zur Regeltreue, der sogenannten Compliance, in den vergangenen Jahren maßgeblich verbessert worden seien.

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January 22, 2021 10:46 ET (15:46 GMT)