LISLE (dpa-AFX) - Der vor der Übernahme durch Volkswagen stehende US-Truckhersteller Navistar ist im abgelaufenen Geschäftsquartal in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Unter dem Strich stand in den drei Monaten bis Ende April ein Überschuss von 163 Millionen US-Dollar (134 Mio Euro), nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Nettoverlust von 38 Millionen Dollar angefallen war, wie Navistar am Dienstag in Lisle (US-Bundesstaat Illinois) mitteilte. Auch im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hatte ein hoher Fehlbetrag zu Buche gestanden.

Navistar profitierte nun von einer anziehenden Nachfrage und konnte den Umsatz um 12 Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Dollar steigern. Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) verdoppelte sich sogar fast auf 198 Millionen Dollar.

Navistar-Chef Persio Lisboa sprach von einer starken Lkw-Industrie, deren Geschäft von einem robusten Wirtschaftswachstum getragen werde. Der Manager verwies auf einen wachsenden Auftragseingang, machte aber auch klar, dass Navistar von Lieferketten-Problemen beeinträchtigt gewesen sei.

Anfang März hatten die Aktionäre von Navistar der Übernahme durch die VW-Nutzfahrzeugholding Traton zugestimmt. Nun stehen noch Genehmigungen aus, die beantragt sind. Beim Zusammenschluss macht Navistar nach eigenen Angaben Fortschritte. Das Management rechnet weiterhin mit einem Abschluss des Deals Mitte dieses Jahres.

VW hatte sich nach einem zähen Ringen um den Preis mit einigen streitbaren Großinvestoren auf 44,50 Dollar je Navistar-Aktie geeinigt - macht rund 3,7 Milliarden Dollar für die restlichen Anteile, die Traton noch nicht besitzt. VW will mit dem Investment in großem Stil auf den wichtigen nordamerikanischen Lkw-Markt vordringen, den bisher Platzhirsch Daimler vor allem mit seiner Marke Freightliner in Beschlag hält./eas/stw/fba