--Künftig nur noch neun statt zwölf Mitglieder

--Beschaffung, F&E, Produktion und Vertrieb fallen in "Erweiterte Konzernleitung"

--Blume kündigt Zehn-Punkte-Plan für VW an

(NEU: Aussagen Blumes aus dem Handelsblatt)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit dem Amtsantritt des neuen Vorstandschefs Oliver Blume verkleinert Volkswagen sein Führungsgremium und verteilt Aufgaben neu. Wie der Autohersteller mitteilte, wird der Vorstand auf neun von zwölf Vorstandsmitgliedern reduziert. Der Aufsichtsrat habe einen entsprechenden Beschluss gefasst.

Neben dem nun ausgeschiedenen früheren Vorstandschef Herbert Diess verlassen Einkaufschef Murat Aksel und Vertriebsleiterin Hildegard Wortman den Vorstand. Sie werden Teil der "Erweiterten Konzernleitung". Wortmann behält dabei die Gesamtverantwortung für den Vertrieb. Aksel wird weiterhin die Einkaufsorganisationen der Marken und Regionen steuern.


   VW richtet "Erweiterte Konzernleitung" ein 

Der Konzernvorstand werde auf wesentliche Aufgaben wie die strategische Ausrichtung, wichtige Richtungsentscheidungen, Kapitalallokationen und finanzielle Vorgaben konzentriert. Die fachlichen Querschnittsfunktionen wie Beschaffung, Forschung und Entwicklung, Produktion sowie Vertrieb werden auf Konzernebene in der "Erweiterten Konzernleitung" gebündelt.

Dieser sollen auch Michael Steiner und Christian Vollmer angehören. Steiner, für Forschung und Entwicklung zuständiger Vorstand bei Porsche, werde zusätzlich die Konzern-Entwicklung führen. Vollmer, Vorstand Produktion bei der Marke Volkswagen, wird zusätzlich die Konzernproduktion leiten.

Die Marken sollen im Volkswagen-Konzern mehr unternehmerische Verantwortung erhalten. "Entscheidend für den Erfolg des Volkswagen Konzerns ist das Zusammenspiel zwischen Konzern, Markengruppen und Marken", sagte Blume, der in Personalunion Vorstandschef der Sportwagentochter Porsche bleiben wird, welche im Herbst an die Börse gebracht werden soll. Er bleibe durch seine Doppelrolle mit dem operativen Autogeschäft verbunden, sagte er dem Handelsblatt. "Auf dieser Basis kann ich die richtigen strategischen Entscheidungen für den Konzern treffen."


   Blume kündigt "straffe" Ziele an 

Der neue Chef will jetzt mit einem Zehn-Punkte-Plan den Umbau des Autoherstellers vorantreiben, wie er der Zeitung weiter sagte. "Dazu gehört eine robuste, konsistente Finanzplanung mit straffen Rendite-, Cash-Flow und Break-Even Zielen", sagte Blume. Die Geschäfte in China und Nordamerika sowie ein intensiver Blick auf die Software-Tochter Cariad gehören ebenfalls zu diesem Zehn-Punkte-Plan.

Beim Sorgenkind Cariad will er auch sogleich den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen. "Jetzt geht es darum, sich die Schwächen genau anzusehen. Ich nehme mir dabei das Recht heraus, viele Dinge zu hinterfragen", sagte Blume dem Handelsblatt. Cariad soll sich auf bestimmte Aufgaben spezialisieren. "Von größer oder kleiner würde ich nicht sprechen, ich nenne es fokussierter. Wir konzentrieren uns auf die Hauptaufgaben", so Blume.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/mgo/err

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September 01, 2022 05:51 ET (09:51 GMT)