--Winterkorn zahlt 11,2 Millionen Euro Schadensersatz

--Stadler zahlt 4,1 Millionen Euro Schadensersatz

--Volkswagen erhält 270 Millionen Euro von Managerhaftpflichtversicherung

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Von Stefanie Haxel

FRANKFURT (Dow Jones)--Der ehemalige Vorstandschef der Volkswagen AG, Martin Winterkorn, zahlt dem Automobilkonzern im Zusammenhang mit dem Dieselskandal Schadensersatz in zweistelliger Millionenhöhe. Der Aufsichtsrat von Volkswagen segnete am vergangenen Samstag eine Vereinbarung über einen Betrag von 11,2 Millionen Euro ab, wie der Konzern mitteilte. Der ehemalige Konzernvorstand und Vorstandsvorsitzende der Audi AG, Rupert Stadler, zahle einen Schadensersatz in Höhe von 4,1 Millionen Euro.

Die Schadensersatzleistungen gehen zurück auf die im Oktober 2015 durch den Aufsichtsrat eingeleitete Untersuchung der Ursachen und Verantwortlichkeiten für die Dieselkrise, die im September jenes Jahres öffentlich geworden war. VW räumte damals ein, bei bestimmten Dieselmotoren eine Software verbaut zu haben, die den Ausstoß von Stickoxid nur auf dem Prüfstand senkt, nicht aber im Straßenverkehr. In Deutschland wurden deswegen unter anderem Winterkorn sowie andere ehemalige oder aktuelle hochrangige Mitarbeiter angeklagt oder stehen vor Gericht. So hat die Berliner Staatsanwaltschaft gerade gegen Winterkorn Anklage wegen uneidlicher Falschaussage im Untersuchungsausschuss des Bundestags zur Abgasaffäre erhoben.

Der VW-Aufsichtsrat hatte im März beschlossen, Winterkorn und Stadler wegen aktienrechtlicher Sorgfaltspflichtverletzungen auf Schadensersatz in Anspruch zu nehmen. Pflichtverletzungen anderer Mitglieder des Konzernvorstands wurden nicht festgestellt. Die Hauptversammlung, die für den 22. Juli einberufen wird, muss den Vereinbarungen noch zustimmen.

Die Volkswagen AG hat in diesem Zusammenhang auch eine Einigung über Entschädigungszahlungen aus der Managerhaftpflichtversicherung erzielt und erhält von D&O-Versicherern eine Summe von 270 Millionen Euro. Auch die Aufsichtsräte der Töchter Audi und Porsche einigten sich mit ehemaligen Vorständern auf Schadenersatz im Zusammenhang mit festgestellten fahrlässigen Pflichtverletzungen. Der frühere Audi-Vorstand Stefan Knirsch zahlt eine Summe von 1 Millionen Euro und der früheren Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz hat sich zur Zahlung von 1,5 Millionen Euro bereit erklärt.

Sämtliche Einigungen erfolgten jeweils ohne Anerkennung einer Rechtspflicht durch die betroffenen Vorstände.

Der ehemalige Audi-Vorstand Ulrich Hackenberg war nicht zu einer Einigung bereit. Gegen ihn werden auf Auftrag des Aufsichtsrates nun gerichtliche Schritte vorbereitet.

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June 09, 2021 07:47 ET (11:47 GMT)