FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem kleinen Rücksetzer am Vortag werden die europäischen Aktienmärkte am Dienstag leicht höher zur Eröffnung erwartet. So wird der DAX am Morgen 0,2 Prozent höher bei 15.618 Punkten gesehen, auch der Euro-Stoxx-50 sollte etwas fester starten. Nach dem kräftigen Vortagesgewinn handelt Öl der Sorte Brent mit aktuell 85,33 Dollar weiter auf erhöhtem Niveau. Das könnte an der Börse für etwas Gegenwind sorgen, sprechen doch steigende Energiepreise dafür, dass die Inflation nicht so schnell zurückkommt, wie erhofft.

Mit Blick auf die Inflation gehen die Zinsstrategen der Commerzbank davon aus, dass die am Vormittag anstehende EZB-Umfrage zu den Verbrauchererwartungen den Tauben im Rat vorerst weitere Nahrung geben dürfte. Im vergangenen Monat korrigierten die dreijährigen Inflationserwartungen deutlich nach unten und machten einen Großteil des im vergangenen Jahr verzeichneten Anstiegs wieder rückgängig.

Zudem wird auf die Zinsentscheidung der Zentralbank in Australien geschaut. Sie ließ den Leitzins überraschend unverändert. Dies könnte als erstes Signal für Hoffnungen über ein Ende des Zinserhöhungszyklus gewertet werden. Besonders im Fokus des Marktes stehen dadurch die EU-Erzeugerpreise, die am Vormittag vorgelegt werden. Erwartet wird ein Rückgang auf plus 13,6 gegenüber dem Vorjahr nach zuvor plus 15,0 Prozent. Höhere Rückgänge könnten die Story von dem nahenden Ende des Zinszyklus untermauern und die Börsen weiter treiben.


   Europäische Energiefirmen von der Bewertung interessant 

Europäische Öl- und Gasaktien entwickelten sich 2023 mit einem Plus von knapp drei Prozent bisher schwächer als der breite Markt. Den Grund sieht Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, in den sinkenden Energiepreisen. Dennoch bleibe der Sektor aufgrund des günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) von 6,2 auf die erwarteten Gewinne und seiner hohen Profitabilität interessant. Analysten der Deutschen Bank schätzen, dass der Sektor selbst bei einem Rückgang des Ölpreises von aktuell rund 80 auf 60 US-Dollar pro Barrel noch immer auf eine KGV-Bewertung von knapp elf käme - das entspräche dem Schnitt vergangener Konjunkturzyklen.

Auch im Umfeld steigender Zinsen sind Luxusmarken gefragt. Der französische Kosmetikhersteller L'Oreal verstärkt sich mit einer Milliardenübernahme in Australien. Für 2,525 Milliarden US-Dollar übernimmt der Konzern laut Mitteilung die Aesop von der Natura & Co. Aesop bietet Haar- und Körperpflegeprodukte auf pflanzlicher Basis an. Vergangenes Jahr erzielte das Unternehmen 537 Millionen US-Dollar Umsatz.


   US-Automarkt mit gutem Jahresstart 

Der US-Automarkt hat einen guten Start in das neue Jahr verzeichnet und somit das schwierige Vorjahr hinter sich gelassen. Nach Schätzungen des Marktforschungsunternehmens J.D. Power sind in den ersten drei Monaten 3,5 Millionen Autos verkauft worden, was einem Anstieg von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Die deutschen Autokonzerne profitierten einmal mehr von der starken Nachfrage nach großen SUVs - alleine der Atlas von VW und der Q5 von Audi erzielten in den USA ein Absatzplus von 26 beziehungsweise 65 Prozent.

Das beste Verkaufsergebnis unter den deutschen Herstellern erzielte Audi mit einem Plus von 49 Prozent auf 52.763 Fahrzeuge. Der Mutterkonzern Volkswagen erzielte in den drei Monaten ein Absatzplus von 4,4 Prozent auf 67.853 Autos. Stark entwickelten sich die Verkäufe des vollelektrischen ID4, wo die Verkäufe um 254 Prozent auf 9.758 Einheiten kletterten. BMW verbesserte den Absatz im Quartal um 11,9 Prozent auf 82.466 Fahrzeuge, wovon alleine auf die Marke Mini 7.284 Einheiten (+5,9 Prozent) entfielen.


=== 
DEVISEN          zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Mo, 17:40 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0891        -0,1%     1,0902         1,0889   +1,7% 
EUR/JPY           144,69        +0,2%     144,36         144,09   +3,1% 
EUR/CHF           0,9953        -0,0%     1,0951         0,9944   +0,6% 
EUR/GBP           0,8781        +0,0%     0,8778         0,8786   -0,8% 
USD/JPY           132,87        +0,3%     132,43         132,34   +1,3% 
GBP/USD           1,2403        -0,1%     1,2418         1,2393   +2,5% 
USD/CNH           6,8846        +0,2%     6,8745         6,8817   -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD        27.905,18        +0,6%  27.727,62      28.083,61  +68,1% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          80,73        80,42      +0,4%          +0,31   +0,4% 
Brent/ICE          85,33        84,93      +0,5%          +0,40   +0,6% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.979,59     1.984,60      -0,3%          -5,01   +8,5% 
Silber (Spot)      23,84        24,03      -0,8%          -0,18   -0,5% 
Platin (Spot)     987,83       990,53      -0,3%          -2,70   -7,5% 
Kupfer-Future       4,03         4,05      -0,3%          -0,01   +5,7% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

April 04, 2023 02:15 ET (06:15 GMT)