PARIS (AFP)--Ein Betrugsverfahren gegen Volkswagen wegen des Dieselskandals in Frankreich wird weitergeführt: Der Berufungsgerichtshof in Paris wies am Mittwoch den Antrag des Autokonzerns auf Einstellung des Verfahrens ab. "Das ist eine gute Nachricht für die Opfer", sagte Anwalt François Lafforgue, der die Vereinigung Ecologie sans frontières (Umwelt ohne Grenzen) sowie rund hundert VW-Besitzerinnen und Besitzer vertritt.

Der Dieselskandal bei VW war im September 2015 bekannt geworden. Der Autobauer räumte damals ein, bei bestimmten Dieselmotoren eine Software verbaut zu haben, die den Ausstoß von Stickoxid auf dem Prüfstand senkte, nicht aber im Straßenverkehr. Weltweit waren nach Konzernangaben elf Millionen Autos betroffen. Nach fünf Jahren Ermittlungen wurden in Frankreich im vergangenen Jahr Ermittlungsverfahren nicht nur gegen VW, sondern auch gegen Renault, Peugeot, Citroën und Fiat-Chrysler eröffnet.

Der Anwalt von VW in Frankreich, Nicolas Huc-Morel, erklärte am Mittwoch wie schon zu Beginn des Verfahrens, der Konzern habe in Deutschland 2018 eine Geldbuße von 1 Milliarde Euro gezahlt - und dies umfasse auch Fahrzeuge, die in Frankreich vermarktet wurden. Volkswagen sei auch weiterhin überzeugt, dass der Konzern nicht zweimal für identische Vorwürfe verurteilt werden könne.

Volkswagen war in Frankreich nach Angaben aus Justizkreisen vom Juni 2021 angewiesen worden, Sicherheiten in Höhe von 70 Millionen Euro zurückzustellen. Der Konzern hat im Dieselskandal rund 30 Milliarden Euro gezahlt, das meiste davon in den USA.

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January 19, 2022 07:00 ET (12:00 GMT)