Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

KANZLERKANDITATUR - Im Machtkampf um die Kanzlerkandidatur haben sich der CDU-Vorsitzende Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder bis in die frühen Morgenstunden des Montags im Reichstag getroffen. Gegen halb zwei ging das Treffen nach Welt-Informationen nach rund dreieinhalb Stunden zu Ende - ohne Ergebnis. (Welt)

IMPFKAMPAGNE - Die deutschen Kassenärzte erwarten, dass sie im kommenden Monat erstmals mehr Covid-19-Schutzimpfungen verabreichen können als die Impfzentren - und dass die Priorisierung, die bislang dazu führt, dass nur bestimmte Personengruppen geimpft werden, dann entfällt. Wenn die Lieferungen wie zugesagt zunähmen, erhielten die Praxen im Mai deutlich mehr als jene 2,25 Millionen Dosen, die jede Woche an die Impfzentren gingen, sagt der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen. (FAZ)

INFEKTONSSCHUTZGESETZ - Die FDP-Fraktion will eigene Änderungsanträge zum umstrittenen Infektionsschutzgesetz einbringen. "Der Gesetzentwurf zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes ist sowohl verfassungsrechtlich als auch epidemiologisch höchst angreifbar", sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer Marco Buschmann. Bislang seien Bundesregierung und Koalitionsfraktionen zu substanziellen Änderungen nicht bereit. (Welt)

INFEKTONSSCHUTZGESETZ - Robert Seegmüller, Vorsitzender der deutschen Verwaltungsrichter, plädiert für Nachbesserungen am Notbremsen-Gesetz. "Man könnte Geimpfte und Genesene ausnehmen", sagte Seegmüller. (Welt)

EU/RUSSLAND - Österreich ist dagegen, beim Treffen der EU-Außenminister am Montag neue Sanktionen gegen Russland wegen des Truppenaufmarschs an der ukrainischen Grenze auf den Weg zu bringen. "Unser Hauptaugenmerk muss momentan darauf liegen, dass wir zur Deeskalation beitragen und den Dialog wieder ankurbeln", sagte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP). (Welt)

STERBEHILFE - An diesem Mittwoch soll im Parlament über eine Neuregelung des Sterbehilferechts debattiert werden. Wie der Spiegel berichtet, hat sich vor dieser Orientierungsdebatte eine neue Parlamentariergruppe gegründet, die eine restriktive Lösung vorschlägt. Demnach soll die "geschäftsmäßige Suizidhilfe" wieder grundsätzlich strafbar sein, unter bestimmten Voraussetzungen aber "nicht unrechtmäßig", wie es in einem Eckpunktepapier heißt. Auch Wartefristen und ein Werbeverbot seien geplant. (SZ, Spiegel)

NORSTREAM 2 - Angesichts des Konflikts in der Ostukraine hat der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber (CSU), die EU-Außenminister aufgefordert, eine "unmissverständliche Botschaft an die russische Führung" zu senden. Mit Blick auf die umstrittene Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 sagte Weber: "Sollte die Lage in der Ostukraine eskalieren, wäre Nord Stream 2 nicht mehr zu halten." Die EU-Außenminister wollen sich an diesem Montag mit der Lage in der Ostukraine befassen. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)

KLIMASCHUTZ - Die Regierungskoalition von Union und SPD plant, die Waldbesitzer für ihren Beitrag zum Klimaschutz finanziell zu belohnen. Das geht aus einem Antrag beider Bundestagsfraktionen für die anlaufende Sitzungswoche hervor. "Wenn man den Ausstoß von Klimagasen bepreist, dann sollte man den Wäldern als größter CO2-Senke auch etwas von dem Geld zukommen lassen", sagt Alois Gerig, CDU-Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft. (FAZ)

KLIMANEUTRALITÄT - Grüner Wasserstoff ist rar und kostet. Die Politik setzt alles daran, den Markthochlauf von grünem Wasserstoff voranzutreiben. Dabei hat sie sich allerdings auf die teuerste aller denkbaren Lösungen fixiert: auf grünen Wasserstoff, der durch Strom aus erneuerbaren Energien mittels Elektrolyse hergestellt wird. Dabei gibt es eine interessante Alternative: Grüner Wasserstoff, der aus Biomethan produzieren wird. (Handelsblatt)

ELEKTROMOBILITÄT - Volkswagen fordert mehr Unterstützung durch die EU beim grünen Umbau von Verkehr und Energieversorgung. Zu viele Entscheidungen "dauern in Europa abstimmungsbedingt noch immer sehr lange", sagte Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess im Interview. Der VW-Chef forderte klare Vorgaben der EU für den Ausbau erneuerbarer Energien und der Ladeinfrastruktur. Zudem brachte er weitere Milliardenhilfen ins Gespräch: "Wenn ich mir das ambitionierte Klima- und Aufbauprogramm von US-Präsident Biden ansehe, sollte die EU dringend darüber nachdenken, auch ihren eigenen Wiederaufbaufonds aufzustocken." (Handelsblatt)

ELEKTROMOBILITÄT - VW-Chef Herbert Diess und Enel-CEO Francesco Starace gehören zu den Gründern der "CEO Alliance", in der sich die Chefs von zehn europäischen Großkonzernen zusammengeschlossen haben. Die Allianz will ihren Beitrag dazu leisten, die europäische Wirtschaft umfassend zu modernisieren. Dabei sollen Technologien im Mittelpunkt stehen, die den Klimaschutz vorantreiben und sich auf Nachhaltigkeit konzentrieren. Dazu gehört auch eine tiefgreifende Digitalisierung. Diess und Starace erläutern im Gespräch, wie sie diesen Umbau mit gemeinsamen Projekten vorantreiben wollen. Zugleich kritisieren sie, dass die EU-Bürokratie den Wandel mehr behindert als vorantreibt. (Handelsblatt)

DIGITALISIERUNG - Ebenso überfällig wie die Modernisierung des Schulunterrichts ist eine Reform der Weiterbildung der Millionen Erwerbstätigen, mahnt eine Studie des Handelsblatt Research Institute (HRI). Hier hänge Deutschland international ebenso weit zurück - und gefährde so die erfolgreiche Nutzung der Digitalisierung, warnen die Autoren, die auf 160 Seiten eine "Qualifizierungsstrategie für die digitale Arbeitswelt" skizzieren. (Handelsblatt)

HEFEINDUSTRIE - Deutschlands Hefeindustrie warnt vor Engpässen bei Backhefe. Hintergrund ist Anhang IX der Erneuerbare-Energien-Richtlinie der Europäischen Union (EU). Geregelt ist in dieser Vorschrift, welche Rohstoffe künftig für die Herstellung von Bioethanol der zweiten Generation in Frage kommen. Aktuell steht auch Melasse auf der Vorab-Liste der nutzbaren Materialien - und damit der wichtigste Grundstoff für die Hefeproduktion. Das könne zu Versorgungsengpässen bei Backhefe führen und damit vor allem die Bäckereien treffen. Aber auch andere Branchen nutzen Melasse, allen voran die Hersteller von Tierfutter. (Welt)

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April 19, 2021 01:04 ET (05:04 GMT)