Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

BAHN/TARIFSTREIT - Im Tarifstreit zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn hofft Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) auf eine Weihnachtszeit ohne Streiks. "Weihnachten gilt als die Zeit des Friedens - darüber sollten sich alle Tarifparteien Gedanken machen", sagte Wissing den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Gerade an Weihnachten wollten die Menschen ihre Verwandten und Freunde besuchen. Daher könne er nur "an alle Tarifparteien appellieren, sich ihrer besonderen Verantwortung bewusst zu sein und mögliche Maßnahmen so zu gestalten, dass Menschen nicht darunter leiden müssen". (Funke Mediengruppe)

BIRKENSTOCK - Der Schuh- und Sandalenhersteller Birkenstock will nach dem Börsengang schwerpunktmäßig in Asien expandieren. "Wir wollen territorial vor allem in China, Indien und dem Nahen Osten wachsen", sagte Firmenchef Oliver Reichert. Dort wolle man auch von der Expertise des Großaktionärs Bernard Arnault, Eigentümer des Luxusgüterkonzerns LVMH, profitieren, der diese Märkte besonders gut kenne. Als betriebswirtschaftliche Zielgrößen nannte Reichert ein jährliches Umsatzwachstum von 15 bis 18 Prozent, eine Bruttomarge von 60 Prozent und eine EBITDA-Marge von mindestens 30 Prozent. "Das sind übrigens Werte, die wir im Durchschnitt seit zehn Jahren abliefern", erklärte Reichert. Birkenstock ist im Oktober in New York an die Börse gegangen. (Handelsblatt)

VOLKSWAGEN - Deutschlands größter Autobauer Volkswagen hat erste Maßnahmen für einen möglichen Personalabbau im Zuge seines Sparprogramms benannt. Wie Markenchef Thomas Schäfer in einem VW-internen Podcast mit Personalvorstand Gunnar Kilian bestätigte, sollen die Personalkosten der Volkswagen AG im sogenannten indirekten Bereich bis 2026 um ein Fünftel sinken. Es gehe um Kosten, nicht um Köpfe, betonte Personalchef Kilian. Trotzdem dürften die Maßnahmen auch einen Jobabbau einschließen. Aktuell liefen Gespräche mit dem Betriebsrat dazu. (Handelsblatt)

VOLKSWAGEN - Die Verhandlungen im Volkswagen-Konzern über das Performance-Programm für die Kernmarke VW könnten sich bis ins nächste Jahr ziehen. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf drei Konzerninsider berichtete, stehen für 2024 bereits alle Maßnahmen, für die Folgejahre seien die Pläne aber noch nicht finalisiert. "Wir werden zum Ende des Jahres nicht bei 100 Prozent stehen", hieß es. Es gehe darum, die Dinge "richtig und nicht schnell zu erledigen". (Handelsblatt)

BMW - Der deutsche Automobilhersteller BMW sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert, in denen es um einen wichtigen Zulieferer geht. Nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung steht der Verdacht im Raum, dass der marokkanische Rohstoffkonzern Managem in der Mine in Bou Azzer große Mengen giftiges Arsen in die Umwelt gelangen lässt. Zudem erheben aktuelle und ehemalige Arbeiter der marokkanischen Kobaltmine den Vorwurf, Managem halte internationale Standards zum Schutz von Arbeitern nicht ein und gehe gegen kritische Gewerkschaften vor. BMW kündigte nun an, die Vorwürfe zu prüfen. (SZ)

BOOKING.COM - Der italienische Fiskus und das Online-Reiseportal Booking.com haben einen jahrelangen Streit um die Zahlung von mehr als 150 Millionen Euro Mehrwertsteuer beigelegt. In dem Streit ging es um die Vermietungen zwischen 2013 und 2019. Der italienische Staat warf dem Unternehmen vor, bei Hunderttausenden Vermietungen insgesamt 153 Millionen Euro hinterzogen zu haben. Booking.com mit Sitz in den Niederlanden erklärte sich nachträglich zur Zahlung von 94 Millionen Euro bereit, wie die zuständige Staatsanwaltschaft in Genua am Wochenende mitteilte. Damit soll die Angelegenheit erledigt sein. Booking gehört im Internet zu den großen Marken bei der Vermittlung von Hotelzimmern und Privatwohnungen. (Handelsblatt)

EDEKA/KELLOGG - Seit vier Monaten liefert Kellogg nicht mehr an Deutschlands größten Lebensmittelhändler Edeka. Grund für den Lieferstopp: Die Edeka-Gruppe, zu der auch Netto gehört, will nicht alle Preiserhöhungen für Markenprodukte des US-Konzerns wie Cornflakes oder Pringles akzeptieren. Nun fordert der Händler zudem rund 10 Millionen Euro Schadenersatz für entgangenes Geschäft und verlorene Kunden. Sollte Kellogg am Lieferboykott festhalten, droht Edeka bereits mit Forderungen in Hohe von 34 Millionen Euro. (Handelsblatt)

PRIVATBANK METZLER - Im Sommer hat Gerhard Wiesheu die Leitung der Frankfurter Privatbank Metzler übernommen. Jetzt stellt der neue Vorstandssprecher seine Strategie vor, mit der er das 1674 gegründete Geldhaus auf Effizienz trimmen will. Dazu gehört der Abbau von Arbeitsplätzen. Metzler rechnet bis 2028 "mit dem Wegfall von rund 10 Prozent der Stellen", heißt es in einer Mitteilung vom Freitag. Der Personalabbau soll sozialverträglich gestaltet werden. (Handelsblatt)

TELE COLUMBUS - Deutschlands zweitgrößter Kabelnetzbetreiber Tele Columbus ist dank einer Kapitalspritze seiner Eigentümer seine größten Finanzsorgen los. Ein Infrastrukturfonds von Morgan Stanley und United Internet stecken zusammen weitere 200 Millionen Euro in das Unternehmen, das vor allem mit der Marke "Pyur" bekannt ist. Im Gegenzug wollen die Kreditgeber einen 462 Millionen Euro schweren Kredit und eine 650 Millionen Euro schwere Anleihe bis 2028 verlängern. Die Gespräche mit Vertretern der wesentlichen Gläubiger seien weit fortgeschritten, teilte Tele Columbus am Samstag in Berlin mit. Ein Unternehmensvertreter sprach von einem "Befreiungsschlag". Zu den Kreditkonditionen wurde zunächst nichts bekannt. (Handelsblatt)

- Alle Angaben ohne Gewähr.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/sha/uxd

(END) Dow Jones Newswires

November 13, 2023 01:23 ET (06:23 GMT)