Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

VOLKSWAGEN - Volkswagen, die Kernmarke des gleichnamigen Automobilkonzerns, will ab dem kommenden Jahr Fahrern der ID-Reihe digitale Zusatzdienste verkaufen. "In den Fahrzeugen auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens werden wir ab dem zweiten Quartal 2022 Functions on Demand anbieten. Ab dann gehen wir von einem wachsenden Portfolio aus", sagte Thomas Ulbrich, Entwicklungsvorstand der Marke Volkswagen. "Wir planen Angebote bis hin zu Reichweiten- oder Leistungserhöhungen bei Elektroautos, die man zuschalten kann. Da sind wir bereits in der Abstimmung mit den Regulierungsbehörden." Auch autonomes Fahren will man bei VW künftig als Zusatzdienst anbieten. (Welt)

VOLKSWAGEN - Die Qualität der Software und nicht die Motorisierung wird nach Ansicht von Volkswagen in Zukunft der entscheidende Faktor im Wettbewerb zwischen den Automobilunternehmen werden. "Software ist der Schlüssel zur Zukunft", sagte der Entwicklungschef der Kernmarke VW, Thomas Ulbrich, auf einer Onlinepräsentation. Die eigene Software-Kompetenz habe für das Unternehmen "höchste Priorität". Vertriebschef Klaus Zellmer kündigte an, dass Kunden bei der Marke VW in Autos der neuen Software-Generation ihren Account mit allen persönlichen Einstellungen auch zwischen verschiedenen Wagen übertragen können. So könnte etwa die Nutzung von Carsharing-Diensten stärker als bisher in die Breite kommen. Für das Angebot namens WeShare wolle VW weitere Modelle der elektrischen ID-Reihe bereitstellen. VW erwartet zusätzliche Umsätze durch kombinierte, je nach Kundenprofil ausgerichtete Programmpakete. Zellmer bekräftigte das Ziel, auf diese Weise einen "dreistelligen Millionenbetrag" erreichen zu wollen, nannte das aber eine konservative Schätzung. (FAZ)

SGL CARBON - Der Kohlefaserspezialist kommt nach eigener Einschätzung bei der Restrukturierung in Rekordgeschwindigkeit voran. "Mit dem Erreichten bin ich sehr zufrieden", sagte SGL-Vorstandsvorsitzender Torsten Derr. "Nach heutigem Stand und wenn die Marktgegebenheiten so bleiben, könnten wir unsere Ziele sogar übertreffen." Von über 750 Teilprojekten seien 60 Prozent bereits umgesetzt. "Wir sind also schon ziemlich weit", so Derr. Unter dem Strich würden die Zielverfehlungen unter 1 Prozent liegen.An der Prognose für das laufende Jahr hält Derr fest. "Alle Zahlen des ersten Quartals liegen im grünen Bereich", sagte er. (BöZ)

LIFERANDO - Das Bundeskartellamt wird das Geschäftsgebaren des Essenslieferdienstes Lieferando prüfen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. Grund ist eine Bestpreisklausel, nach der Gastronomen ihre Produkte nirgendwo günstiger anbieten dürfen als bei Lieferando. Das Unternehmen gehört zum niederländischen Konzern Just Eat Takeaway. (Handelsblatt)

HAPAG-LLOYD - Die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd könnte Teile des Containergeschäfts nach Wilhelmshaven verlagern. Vorstandschef Rolf Habben Jansen soll sich darum bemühen, 30 Prozent der Anteile am 2013 eröffneten Jade-Weser-Port zu erwerben. Angeboten werden diese seit Längerem von der Firma APM Terminals, einer Schwester der weltgrößten Containerreederei Maersk. Nach dem Erwerb der Anteile, so heißt es übereinstimmend von mehreren Hafenexperten in der Hansestadt, würde Hapag-Lloyd einen seiner Liniendienste aus Hamburg abziehen. Der Schiffsumschlag solle dann ab 2023 im Jade-Weser-Port erfolgen, dem einzigen Tiefseehafen Deutschlands. Ein Hapag-Lloyd-Sprecher lehnte gegenüber der Zeitung einen Kommentar ab. (Handelsblatt).

FLUGHAFEN BUDAPEST - In Ungarn könnte der Flughafen Budapest bald wieder in Staatshand sein. Die nationalkonservative Regierung möchte ein Angebot unterbreiten, um "Ferenc Liszt" zu übernehmen. Das teilte der Innovationsminister László Palkovics dem Nachrichtenportal vasarnap mit. Ziel ist, eines der wichtigsten Elemente der ungarischen Verkehrsinfrastruktur, das "von strategischer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung und den Tourismus ist", in ungarische Hände zurückzunehmen. Sollten die hinter der Betreibergesellschaft Budapest Airport (BA) Zrt stehenden privaten Investoren dieses Angebot ablehnen, will der Staat eine Position als Mehrheitseigner einnehmen. Das Kabinett des Ministerpräsidenten Viktor Orbán kritisierte von Anbeginn die nach dessen Ansicht verfehlte Privatisierung des Flughafens durch die sozialistisch-liberale Regierung. (FAZ)

SCALABLE CAPITAL - Das Fintech Scalable Capital hat 180 Millionen US-Dollar in einer neuen Finanzierungsrunde aufgenommen, die etwa zur Hälfte von dem chinesischen Tech-Konzern Tencent gestellt wird. Damit knackt das erst im Jahr 2015 als Robo-Advisor an den Start gegangene Unternehmen die Milliarden-Bewertung und ist seinen Investoren nun 1,4 Milliarden Dollar wert. Inhaltlich wollen sich die Chinesen nicht einmischen, auch ein Markteintritt in Asien sei derzeit nicht angedacht. Es gebe aber Pläne, bei denen Scalable Capital sich einiges bei den Machern des Bezahldienstes Wechat Pay abgucken könne. (FAZ)

ETERNA - Der hoch verschuldete Mittelständler Eterna ist aufgrund seiner Finanzierungsstruktur besonders stark von der Corona-Krise belastet. Der Hemden- und Blusenhersteller ist mit einem Minibond über 25 Millionen Euro am Markt. Die Ergebnisse des ersten Quartals führten bei Eterna zum Bruch einzelner Financial Covenants beim bestehenden Schuldscheindarlehen, wie der Markenanbieter berichtete. Dadurch besteht für die Gläubiger ein außerordentliches Kündigungsrecht; das Darlehen läuft sonst bis Juni 2023. (BöZ)

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June 09, 2021 01:09 ET (05:09 GMT)