Gunnar Kilian, Personalvorstand der Volkswagen AG: 'Mit der Integration optimieren wir unsere Strukturen, verbessern die Zusammenarbeit und heben Effizienzen in der Verwaltung. Darüber hinaus gehen wir einen elementaren Schritt, um die tariflichen Arbeitsbedingungen anzugleichen. Die Kolleginnen und Kollegen in Sachsen leisten einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Volkswagen Konzerns - nicht zuletzt durch die erfolgreiche Transformation von Zwickau zu unserem weltweiten Leitwerk für E-Mobilität. Das schrittweise Schließen der Tariflücke zwischen Ost und West bei gleichzeitiger Kostenkompensation und damit nachhaltiger Sicherungder Wettbewerbsfähigkeit ist daher nur konsequent.'

'Um die Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Standorte weiter zu stärken, haben wir uns darauf verständigt, die Mehrkosten der Arbeitszeitverkürzung durchstandortbezogene Kompensationsmaßnahmen auszugleichen. Auf dieser Basis werden wir die Produktivität in unseren Werken schrittweise um bis zu 30 Prozent steigern. Damit machen wie einmal mehr deutlich, dass sich soziale Verantwortung und Wirtschaftlichkeit bei Volkswagen nicht gegenseitig ausschließen', sagt Ralf Brandstätter, Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen Pkw.

Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der Volkswagen Sachsen GmbH, Jens Rothe, sagte: 'Mehr als 30 Jahre nach der Wende ist dieser Schritt überfällig. Daher ist es nur richtig, dass wir bei Volkswagen auch an dieser Stelle Verantwortung zeigen und mit gutem Beispiel vorangehen. Mit ihrer Arbeit und Flexibilität beweisen unsere Kolleginnen und Kollegen in Sachsen schon seit Jahrzehnten, dass es keinen Unterschied mehr gibt zwischen Volkswagen West und Volkswagen Ost. Damit ist es einfach nur fair, dass unsere Beschäftigten endlich auch Teil der Volkswagen AG werden und die tarifliche Gleichstellung beginnt. Dabei ist uns bewusst, dass wir die Wettbewerbsfähigkeit der Standorte nicht gefährden wollen und haben deshalb ein umfangreiches Kompensationspaket vereinbart.'

Die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates der Volkswagen AG, Daniela Cavallo, sagte: 'Fast auf den Tag genau vor 31 Jahren lief in Zwickau der erste Volkswagen vom Band - damals ein Polo. Aus den einst 500 Kolleginnen und Kollegen in Sachsen sind heute insgesamt weit mehr als 10.000 Beschäftigte in Chemnitz, Dresden und Zwickau geworden. In der Mitbestimmung sind Ost und West schon seit vielen Jahren eng zusammengewachsen, nun folgt auch unternehmensseitig die Verschmelzung mit der Volkswagen AG. Das ist nicht nur für die Volkswagen-Familie ein bedeutender Schritt, sondern auch ein gesellschaftspolitisch längst überfälliger Schritt.'

Im Zuge der Integration der Volkswagen Sachsen GmbH wird die Wochenarbeitszeit der Beschäftigten schrittweise von derzeit 38 auf 35 Stunden verringert. Die erste Stufe der Angleichung beginnt 2022 mit einer Reduktion auf 37 Stunden. Alle zwei Jahre (2024 und 2026) werden dann weitere Stufen umgesetzt. Mit der für das Jahr 2027 vorgesehenen gesellschaftsrechtlichen Verschmelzung werden die Standorte der heutigen Volkswagen Sachsen GmbH formell in den Geltungsbereich des Haustarifvertrages der Volkswagen AG eintreten.

Neben einer Angleichung der Arbeitszeit werden die Beschäftigten sukzessive auch bei weiteren Regelungen gleichgestellt, unter anderem bei der betrieblichen Altersversorgung sowie bei Urlaubs- und Jubiläumsregelungen. Das Monatsgrundentgelt verändert sich durch die Absenkung der tariflichen Wochenarbeitszeit nicht. Kurzfristig wurde die Übernahme der wesentlichen Vereinbarungen des Tarifabschlusses 2021 der Volkswagen AG für die Beschäftigten der heutigen Volkswagen Sachsen GmbH bestätigt. Damit steigen die Monatsentgelte zum 1. Januar 2022 um 2,3 Prozent.

Die Vereinbarung zwischen Volkswagen und IG Metall sieht zudem vor, dass die Mehrkosten der Arbeitszeitverkürzung durch das Mehrstufenmodell der tariflichen Angleichung über die Vertragslaufzeit gestreckt wird und über die vereinbarten standortbezogenen Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen werden. Zu den Maßnahmen zählen unter anderem Effizienz- und Produktivitätssteigerungen, eine Flexibilisierung beim Mitarbeitereinsatz, eine Neuausrichtung der Fertigungsorganisation sowie konsequente Kostensenkungen durch Synergien mit den Strukturen und Prozessen der Volkswagen AG.

Die Integration soll darüber hinaus dazu beitragen, die enge Anbindung des Fahrzeugwerks Zwickau an das Produktionsnetzwerk der Marke Volkswagen Pkw zu stärken. Zudem wird das Motorenwerk Chemnitz direkt an die Volkswagen Group Components angebunden.

Attachments

  • Original document
  • Permalink

Disclaimer

Volkswagen AG published this content on 12 May 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 12 May 2021 11:45:00 UTC.