Der Handelskrieg geht für Donald Trump weiter und nimmt jetzt erst richtig an Fahrt auf, wie es scheint. Er hat die Zölle von 25% auf Autoimporte in die USA in Kraft gesetzt. Die am 27. März angekündigte Maßnahme ist ein weiterer schwerer Schlag für eine Branche, die bereits unter Druck steht. Während Ferrari als erster reagierte, beginnen nun auch andere Hersteller, ihre Strategien zu offenbaren, die sich teilweise deutlich voneinander unterscheiden.

Volkswagen entscheidet sich für eine "Importsteuer"

Laut dem Wall Street Journal plant Volkswagen, eine "Importsteuer" auf Fahrzeuge einzuführen, die von den neuen Zöllen betroffen sind. Der deutsche Autobauer hat den Bahnversand aus Mexiko vorübergehend eingestellt und hält europäische Fahrzeuge in den Häfen zurück. In einer internen Mitteilung an die Händler heißt es, dass die detaillierte Zollstrategie bis Mitte April bekannt gegeben wird, wobei eine Neuverteilung der betroffenen Fahrzeuge für Ende des Monats geplant ist.

Der Konzern hatte bereits gewarnt, dass die Tarife und mögliche Gegenmaßnahmen das Wachstum sowohl in den USA als auch anderswo negativ beeinflussen könnten. "Wir wollen in dieser Zeit der Unsicherheit die größtmögliche Transparenz zeigen", sagte er dem Wall Street Journal.

Stellantis schließt sein Werk in Windsor für zwei Wochen

Stellantis reagierte sofort: Der Hersteller wird sein Montagewerk in Windsor, Ontario, für zwei Wochen schließen. Die kanadische Gewerkschaft Unifor brachte die Schließung in einem Facebook-Post direkt mit den neuen US-Zöllen in Verbindung. Stellantis hat sich noch nicht offiziell dazu geäußert.

Hyundai hält sich bedeckt

Bei Hyundai Motor ist die Strategie eine andere. Der Co-CEO José Muñoz erklärte, dass derzeit keine Preiserhöhungen geplant seien. Der südkoreanische Hersteller analysiert noch die Auswirkungen der neuen Preise. Auf einer Automesse in Seoul machte Hyundai deutlich, dass es seine Preisstrategie neu bewerte, ohne jedoch die Preise in den USA vorerst zu ändern.

Die Hyundai-Aktien gaben am Donnerstag bei Börseneröffnung leicht nach (-1,5%), ebenso wie die Aktien der Kia Corp (-1,9%), während der erweiterte koreanische Markt einen Rückgang von 1,4% verzeichnete. Auf derselben Messe stellte Hyundai die neue Version seines wasserstoffbetriebenen SUV, den Nexo, vor.

Die nächsten Wochen dürften einen klareren Überblick darüber bieten, wie sich die gesamte Branche an diese neue Marktrealität anpassen wird. Derzeit weist der Automobilsektor im breiten MSCI World Index -4,74% auf.