Hamburg (awp/sda/reu) - Volkswagen hat auch nach dem Verkaufsstart des neuen Golf 8 mit Softwareproblemen zu kämpfen und muss Zehntausende Wagen seines Bestsellers in die Werkstätten rufen. Betroffen seien europaweit 56'000 Fahrzeuge der ersten Charge des Modells, die bis Juli vom Band gelaufen seien, sagte ein Sprecher am Dienstag.

An den Wagen müsse ein Software-Update aufgespielt werden. Grund seien Ausfälle des Infotainment-Systems und der Rückfahrkamera bei einem Teil der Wagen. VW betonte, dass es sich nicht um einen vom deutschen Kraftfahrt-Bundesamt angeordneten Rückruf, sondern um eine "freiwillige Servicemassnahme" handle.

Was der Rückruf für Schweizer Golf-Käufer bedeutet, klärt die VW-Importeurin Amag derzeit ab, wie eine Sprecherin sagte. 2020 wurden in der Schweiz laut der Statistik des Branchenverbands Auto-Schweiz über 4'000 Golf verkauft. Die Verkäufe des neuen Golf waren im Frühjahr gestartet worden.

Die Probleme wirkten sich auch auf den Aktienkurs von VW aus, das Papier verlor zeitweise 1,9 Prozent. Als erste hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" darüber berichtet.

Den Kunden will VW den Rückruf durch eine um ein Jahr verlängerte Garantie, einen kostenlosen Leihwagen für die Zeit des Werkstattaufenthalts und einen Servicegutschein schmackhaft machen. Zu den Kosten machten die Wolfsburger keine Angaben.

VW hatte den Start des in Europa meistverkauften Modells im vergangenen Jahr wegen Softwareproblemen verschieben müssen. Dies hatte den Betriebsrat aufgebracht und mit zu der Kritik an Konzernchef Herbert Diess beigetragen.