Wie bringt man grünen Wasserstoff in Zukunft auf dem schnellsten Weg dorthin, wo er im öffentlichen Personen- sowie im Güterverkehr gebraucht wird? Dieser Frage ist das Forschungsprojekt H2BahnLog nachgegangen - und hat auf das Know-how der voestalpine-Logistikgesellschaft LogServ gesetzt.

'Unter Energie- und Verkehrsfachleuten besteht längst Einigkeit darüber, dass Wasserstoff für den Gütertransport und den öffentlichen Personenverkehr Potenzial hat', sagt Enno Albrecht. Gespannt hat der Bahn-Spezialist der Logistik Service GmbH der voestalpine - besser unter ihrem Kürzel LogServ bekannt - jenes Forschungsprojekt mitverfolgt und mitgestaltet, das unter LogServ-Beteiligung nach den idealen Bedingungen für die wirtschaftliche Herstellung und Verteilung von grünem Wasserstoff für Güterloks, Triebfahrzeuge und Stadtbusse fragte. 'H2BahnLog' hieß das Sondierungsprojekt der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG, an dem sich unter Regie der Agentur Energie Kompass insgesamt sechs österreichische Energie- und Verkehrsunternehmen beteiligt haben.

'Unter Energie- und Verkehrsfachleuten besteht längst Einigkeit darüber, dass Wasserstoff für den Gütertransport und den öffentlichen Personenverkehr Potenzial hat'Enno Albrecht, Bahn-Spezialist LogServ
Die Diesel-Alternative

Die gemeinsame Mission der Projektgruppe: Herauszufinden, was es braucht, um grünen Wasserstoff nicht nur zur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvollen Alternative zu Diesel zu machen. Denn noch fahren sowohl zahlreiche Stadtbusse als auch Zuggarnituren auf stromlos gebliebenen Nebenstrecken mit dem fossilen Treibstoff. Damit Wasserstoff im Hinblick auf die Erderwärmung die bessere Wahl wird, muss die Herstellung per Elektrolyse unbedingt mit erneuerbaren Energien erfolgen: 'Alles andere bringt dem Klima nichts', betont Markus Jaksch, der als Fahrzeugmanager ebenfalls die LogServ Expertise ins Projekt einbrachte.

Wasserstoff am Bahnhof

Der ökologische Mehrwert allein reicht aber noch nicht aus: Wasserstoff zu tanken, muss in Zukunft mindestens so billig werden wie gegenwärtig Diesel. 'Diesbezüglich liegt die Herausforderung in der niedrigen Energiedichte von Wasserstoff', erklärt Enno Albrecht. Wasserstoff ist nur unter bestimmten Bedingungen für den Transport über längere Strecken geeignet. Die Stärken des Bahntransports liegen hier eher bei Transporten von größeren Mengen und längeren Strecken. Kurze Transporte 'in die Region' lassen sich hier besser auf der Strasse abbilden. Laut Vorschlag des H2BahnLog-Projektkonsortium funktioniert das am Besten in einem System der kurzen Wege zwischen vielen kleinen Elektrolysestationen an Bahnknotenpunkten und den Verkehrsmitteln, die es mit Wasserstoff zu betanken gilt. Wie Albrecht betont, ließen sich diese Kurzstrecken-Transporte ideal als kombinierter Verkehr auf der Schienedurchführen - mit Frachtcontainern voller Wasserstoffflaschen samt Betankungssystem.

'Alle Beteiligten haben großes Interesse an der Fortsetzung unseres Forschungsprojektes'Markus Jaksch, Fahrzeugmanager LogServ
Teststrecke im Burgenland

Für die von LogServ mitentwickelte Lösung spricht, dass sie sich in allen möglichen Größendimensionen realisieren lässt - auch auf kleinen Landbahnhöfen. Nun kommt es nur noch darauf an, die Produktionskosten von Wasserstoff weiter zu senken. 'Alle Beteiligten haben großes Interesse an der Fortsetzung unseres Forschungsprojektes', freut sich Jaksch. 'Der nächste Schritt wäre ein Praxistest mit einer Hytrail, also einer wasserstoffbetriebenen Lok. Dafür stünde im Open Rail Lab im Burgenland bereits eine Teststrecke zur Verfügung.'

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voestalpine AG published this content on 11 June 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 11 June 2021 06:03:03 UTC.