Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine hat auch im ersten Quartal 2020/21 tiefrote Zahlen geschrieben.

Aufgrund eines massiven Nachfrageeinbruchs in nahezu allen Ländern und Branchen fiel unter dem Strich ein Verlust von 69,7 Millionen Euro an nach einem Gewinn von 90,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Erlöse schrumpften um 28,1 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Der Einbruch ist aber nicht so stark wie befürchtet. Analysten hatten laut Refinitiv-Daten mit einem Verlust von 135,6 Millionen Euro gerechnet.

Der Linzer Konzern mit weltweit rund 50.000 Mitarbeitern verarbeitet Stahl und beliefert damit die Auto-, Flugzeug-, Bahn- und Ölindustrie. Insbesondere in Europa, wo das Unternehmen rund zwei Drittel seines Umsatzes erzielt, habe der Stillstand der Automobilindustrie sowie die generelle Schwäche im industriellen Bereich alle vier Divisionen belastet, erklärte der Konzern. Für den Stahlkonzern, der Bleche und Karosserieteile produziert, sind die deutschen Autobauer BMW, Daimler oder VW wichtige Kunden. Mit der Branche erzielt das Unternehmen ein Drittel seines Umsatzes. Der Nachfragerückgang habe schließlich auch zu sinkenden Stahlpreisen geführt.

Besser lief es in China, wo es an den Standorten eine Auslastung auf Vorkriseniveau gegeben habe, erklärte der Konzern. Die Stahlindustrie des Landes hatte ihre Produktion selbst auf dem Höhepunkt der Pandemie nicht oder nur geringfügig reduziert. Als Folge dessen sei die Nachfrage nach Eisenerz am Weltmarkt gestiegen, was die Preise in die Höhe trieb. Hinzu gekommen sei die Angst, dass es aufgrund der Pandemie zu Lieferausfällen in den Eisenerz produzierenden Regionen wie etwa Brasilien kommen könnte.

Operativ hielt sich Voestalpine in den schwarzen Zahlen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank zwar um 58 Prozent auf 158 Millionen Euro, lag damit aber ebenfalls über den Erwartungen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Ebitda von 120,4 Millionen Euro gerechnet. Am Ausblick hält der Konzern fest. Für das bis Ende März laufende Gesamtjahr 2020/21 wird weiterhin ein Ebitda zwischen 600 Millionen Euro und einer Milliarde Euro erwartet.