In Europa sind die Kosten für die Installation und Wartung der Netze in die Höhe geschnellt, parallel zum wachsenden Datenvolumen. Im Gegensatz dazu sind die Kosten für Tarife, inflationsbereinigt, im Laufe des letzten Jahrzehnts um 20% gesunken.
Die Einführung der 5G-Technologie auf dem Kontinent hat bereits 60 Milliarden Euro verschlungen, was einem Siebtel der Gesamtkosten entspricht, die für eine vollständige Abdeckung des Kontinents erforderlich sind. Ohne eine deutliche Beschleunigung der Konsolidierung, die Skaleneffekte und Preiserhöhungen mit sich bringen würde, ist schwer vorstellbar, wie die Anbieter solche Investitionen rentabel machen könnten.
Leider teilen die Regulierungsbehörden diese Ansicht nicht. Vodafone wird derzeit von der CMA, der britischen Wettbewerbsbehörde, im Zuge seiner Fusion mit Three ins Visier genommen. Das Vorhaben, das den zweitgrößten nationalen Anbieter mit 30% Marktanteil, knapp hinter BT, schaffen sollte, steht somit auf der Kippe.
Im Gegensatz zu den USA legen die Regulierungsbehörden in Europa den Fokus zunächst auf die Kaufkraft der Verbraucher, bevor die wirtschaftliche Lebensfähigkeit der Unternehmen berücksichtigt wird. Wie lange kann eine solche Politik aufrechterhalten werden? Wie bekannt, führten ähnliche Vorgehensweisen im Energiebereich überall zu wirtschaftlichen Desastern.
Vodafone kann es sich hier nicht leisten, Fehler zu machen. Unter der strengen Führung von Margherita Della Valle konzentriert sich der Anbieter nun auf seine profitabelsten Hauptmärkte – Deutschland und das Vereinigte Königreich – nachdem er seine Tochtergesellschaften in Spanien und Italien für 13 Milliarden Euro verkaufte.
Diese Einnahmen sollen in ein 4 Milliarden Euro schweres Aktienrückkaufprogramm fließen – eine Maßnahme, die auf dem Papier absolut sinnvoll erscheint. Allerdings wird dies die Halbierung der Dividende in diesem Jahr mit sich bringen.