Das Bundeskartellamt kündigte am Freitag an, eine mögliche Behinderung des Unternehmens durch den Rivalen Vodafone und dessen Funkturm-Beteiligung Vantage Towers zu prüfen. "Wir werden uns genau ansehen, ob es gute Gründe für eine Verzögerung bei der Bereitstellung von Antennenstandorten für 1&1 gibt", sagte Kartellamtschef Andreas Mundt.

Vodafone und Vantage wiesen den Vorwurf einer Behinderung zurück. Sie bekräftigen außerdem, mit den Behörden zusammenzuarbeiten. "Wir werden auch die Gründe für etwaige Verzögerungen ausführlich darlegen", ergänzte Vantage. "Als neutraler und unabhängiger Host bieten wir allen unseren Kunden einen offenen Zugang zu unserer passiven Infrastruktur."

1&1 will sich als vierter Mobilfunknetz-Betreiber in Deutschland etablieren. Von den bis Ende 2022 geforderten 1000 Funkmasten steht bislang aber nur ein Bruchteil. Verantwortlich hierfür sei der Vertragspartner Vantage, der seine Verpflichtungen beim gemeinsamen Netzaufbau nicht erfüllt und weitere Verzögerungen signalisiert habe. Daher hatte 1&1 Beschwerde beim Kartellamt eingelegt.

Die United Internet-Tochter steht unter Druck, weil sie staatliche Auflagen im Zusammenhang mit der Vergabe der Mobilfunk-Frequenzen verfehlt hat. Aus diesem Grund droht eine Geldstrafe der Bundesnetzagentur.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)