FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX) - Die Aktien von Vantage Towers haben am Montag trotz des angestrebten stärkeren Wachstums 2,6 Prozent auf 26,40 Euro eingebüßt. Dabei schickten die Anleger die Aktien am Morgen auf eine Berg- und Talfahrt, bevor sie angesichts des zuletzt guten Laufs Kasse machten. Bei 27,38 Euro in der Spitze hatten sie ihr bisheriges Hoch nur knapp verfehlt. Zum Börsengang hatten die Papiere 24 Euro gekostet.

Die Geschäftszahlen der vor rund zwei Monaten an die Börse gegangenen Vodafone-Funkturmgesellschaft überzeugten die Anleger nicht mehr neu von der Aktie. Vantage Towers konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr auf Basis von Pro-Forma-Zahlen sowohl den Erlös als auch das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um mehr als zwei Prozent steigern. Dagegen sackte das Nettoergebnis um 13 Prozent ab. Bei den Pro-Forma-Zahlen wird aus Gründen der Vergleichbarkeit so getan, als gebe es das Unternehmen in der aktuellen Form bereits seit zwei vollen Jahren. Im neuen Geschäftsjahr soll der Umsatz um knapp fünf Prozent und der freie Mittelzufluss (Free Cashflow) um bis zu gut vier Prozent anziehen.

Analysten räumen der Aktie überwiegend noch Luft nach oben ein: Die Kursziele in den aktuellen Studien zu den Unternehmensaussagen liegen am Montag zwischen 29 und 33 Euro - eine Ausnahme ist die UBS, deren Ziel es mit 26,70 Euro nur knapp über das aktuelle Bewertungsniveau schafft.

Die Zahlen und den Ausblick des Unternehmens bewerten die Experten überwiegend mit Adjektiven wie erwartungsgemäß und solide. Laut Goldman-Analyst Andrew Lee könnte die maue Profitabilität des Sendemasten-Betreibers zwar enttäuschen, sollte aber eigentlich bekannt sein. Ähnlich äußerte sich Jefferies-Analyst Giles Thorne zu den im Vergleich zu den Konsenserwartungen schwachen operativen Margen.

Die Titel des britischen Telekomkonzerns Vodafone - mit knapp 82 Prozent immer noch mit Abstand größter Vantage-Aktionär - verloren am Montag gegen den robusten Branchentrend ein halbes Prozent. Der gesamteuropäische Teilindex Stoxx Europe 600 Telecommunications war zeitgleich mit einem Anstieg um 0,6 Prozent führend in der Branchentabelle. Als Stütze galten dabei nach einem positiven Analystenkommentar die festen Aktien der Deutschen Telekom./gl/tih/fba