FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind mit einer freundlichen Tendenz in die neue Handelswoche gestartet. Dabei geben die Wall Street wie auch die asiatischen Märkte die Richtung vor. Der DAX gewinnt 0,8 Prozent auf 15.755 Punkte, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,6 Prozent auf 4.226 Punkte. Hier profitieren die Sektoren der Öl- sowie der Minenwerte von steigenden Notierungen der Rohstoffe an den Terminmärkten und legen um 0,6 und 1,8 Prozent zu.

Dabei verläuft der Handel zunächst in ruhigen Bahnen, denn erst im Wochenverlauf stehen mit der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch und der EZB sowie der BoE am Donnerstag die wichtigen Termine an. Erst Anfang November hatte die Fed Pläne zum allmählichen Auslaufen des Anleihekaufprogramms auf den Weg gebracht. Bei ihrer anstehenden Sitzung wollen die Notenbanker den Prozess noch weiter beschleunigen. Das würde der Fed die Tür zu einer Zinserhöhung im nächsten Frühjahr und nicht erst später im Jahr öffnen.

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte beschließen, die Nettokäufe unter dem Pandemieprogramm PEPP per Ende März 2022 einzustellen. Das ist der einzige Punkt, über den sich Analysten im Vorfeld der Beratungen einigermaßen einig sind. An den Märkten wird damit gerechnet, dass die Bank of England (BoE) bei ihrer anstehenden Ratssitzung den Leitzins erneut nicht antastet.


   Europäische Anleihen weiter unter Druck erwartet 

Die Risikoaufschläge für südeuropäische Staatsanleihen sind zuletzt auf den höchsten Stand seit gut einem Jahr gestiegen. Bei zehnjährigen italienischen Papieren beträgt das Renditeplus gegenüber den entsprechenden Bundesanleihen aktuell 1,34 Prozentpunkte und bei spanischen Titeln 0,73 Prozentpunkte. Obwohl die laufende Verzinsung der Bonds damit interessanter geworden ist, mahnt Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank, zur Vorsicht.

Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte bald das Ende ihres Notfallankaufprogramms im März beschließen und 2022 nur noch etwa halb so viele Staatsanleihen erwerben wie in diesem Jahr. Gleichzeitig könnten die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Frankreich und in Italien für Unsicherheit an den Märkten sorgen. Das Risiko einer erneuten Ausweitung der Risikoprämien auf kurze Sicht sei somit groß, auch weil die Staaten im ersten Quartal üblicherweise viele Anleihen begäben und das Angebot entsprechend zunehme. Die Bundesanleihen sind zunächst kaum verändert in die Woche gestartet.


   Analysten liefern die Impulse 

Die Nachrichtenlage von Unternehmensseite dünnt zunehmend aus, derweil gibt es von Seiten der Analysten einige interessante Kommentare, die die Werte bewegen. Für die Aktie von Vitesco geht es um 4,6 Prozent nach oben, nachdem die Analysten von Jefferies die Aktie mit "Buy" gestartet haben. Brenntag steigen nach einer Hochstufung der Deutschen Bank auf "Kaufen" um 2,0 Prozent, hier rechnen die Analysten mit einer Margenverbesserung.

Zum Kauf empfiehlt die UBS nach Angaben aus dem Handel nun die Aktie von SAP, die um 3,2 Prozent steigt. Für die Titel von Daimler Truck, die am Freitag das erste Mal an der Börse gehandelt wurden, hagelt es positive Kommentare, für den Wert geht es um 7,0 Prozent nach oben. Die Aktie von Hugo Boss (+2,8%) haben dagegen die Analysten von Oddo BHF zum Kauf empfohlen.

Die Aktie von United Internet legt um 1,8 Prozent zu. Positiv wird gewertet, dass United-Internet-Chef Ralph Dommermuth, der den Telekom-Konzern mehrheitlich übernehmen will, nun Angebote zum außerbörslichen Kauf von Aktienpaketen erhalten hat. Dommermuth will seinen Anteil an United Internet von derzeit 42 Prozent auf 51 Prozent aufstocken und hatte dazu ein freiwilliges Erwerbsangebot für 17 Millionen Aktien zu einem Stückpreis von 35 Euro angekündigt.


=== 
Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.225,67      +0,6%       26,51     +18,9% 
Stoxx-50                3.736,65      +0,4%       15,31     +20,2% 
DAX                    15.755,34      +0,8%      132,03     +14,9% 
MDAX                   34.642,07      +0,7%      244,93     +12,5% 
TecDAX                  3.872,61      +1,0%       39,74     +20,5% 
SDAX                   16.422,29      +0,5%       85,02     +11,2% 
FTSE                    7.303,12      +0,2%       11,34     +12,9% 
CAC                     7.011,89      +0,3%       20,21     +26,3% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,36                  -0,01      +0,22 
US-Zehnjahresrendite        1,48                  -0,00      +0,57 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Mo, 8:28   Fr,17:02   % YTD 
EUR/USD                   1,1275      -0,3%      1,1288     1,1304   -7,7% 
EUR/JPY                   128,16      -0,1%      128,13     128,19   +1,6% 
EUR/CHF                   1,0420      +0,1%      1,0412     1,0419   -3,6% 
EUR/GBP                   0,8524      -0,1%      0,8532     0,8544   -4,6% 
USD/JPY                   113,66      +0,2%      113,51     113,41  +10,0% 
GBP/USD                   1,3228      -0,2%      1,3231     1,3231   -3,2% 
USD/CNH (Offshore)        6,3665      -0,1%      6,3664     6,3732   -2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                49.088,67      -2,4%   48.783,79  47.886,01  +69,0% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  72,14      71,67       +0,7%       0,47  +51,9% 
Brent/ICE                  75,54      75,15       +0,5%       0,39  +49,1% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.786,60   1.782,82       +0,2%      +3,79   -5,9% 
Silber (Spot)              22,23      22,20       +0,1%      +0,03  -15,8% 
Platin (Spot)             948,71     942,81       +0,6%      +5,90  -11,4% 
Kupfer-Future               4,31       4,29       +0,5%      +0,02  +22,3% 
=== 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

December 13, 2021 04:04 ET (09:04 GMT)