NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Verlusten zum Wochenschluss signalisiert der Aktienterminmarkt am Montag eine freundliche Eröffnung und damit eine leichte Erholung der Wall Street von den Wochenverlusten. Die US-Börsen hatten die schwächste Woche seit rund drei Monaten verbucht - belastet von Konjunktur-, Corona- und Inflationssorgen. Grundsätzlich habe sich an dieser Sichtweise nichts geändert, heißt es im Handel - auch mit Blick auf die US-Verbraucherpreisentwicklung, die am Dienstag veröffentlicht wird. Eine wachsende Anzahl von Analysten sieht steigende Risiken für den Aktienmarkt.

Etwas Unterstützung für die US-Börsen kommt zum Wochenbeginn von der Politik. Die Abgeordneten arbeiten sich weiter durch das 3,5 Billionen US-Dollar schwere Investitionsprogramm aus den Bereichen Gesundheitsvorsorge, Bildung und Klima. "Ich glaube, dass die Bullen ein wenig mehr Munition haben als die Bären: Die fiskalische Unterstützung bleibt bestehen, die Aktivitätsindikatoren bleiben stark", bekennt sich Chefinvestmentstratege Gregory Perdon von Arbuthnot Latham als Börsenoptimist. Mit Verweis auf den Rentenmarkt bläst Fondsverwalterin Georgina Taylor von Invesco ins gleiche Horn: Das derzeitige Renditeniveau signalisiere, dass Anleiheinvestoren höhere Inflationsraten als vorübergehend ansähen. "Es gibt nicht genug Inflationsdruck, um wirklich eine Neubewertung des nominalen Wachstums auf lange Sicht zu spüren", ergänzt sie.

Handelbare Nachrichten finden sich vor allem unter Nebenwerten: Aktien von Virgin Galactic geben vorbörslich um 3,4 Prozent nach. Das Raumfahrtunternehmen hat seinen nächsten Weltraumflug wegen eines möglichen Defekts verschoben. Die Titel des Zimmervermittlers Airbnb sinken um 1,3 Prozent - nach einer Verkaufsempfehlung durch Goldman Sachs. Nach einem negativen Analystenkommentar durch Morgan Stanley mit Kurszielsenkung ermäßigen sich Global Payments um 2,1 Prozent. Dagegen ziehen ViacomCBS um 0,9 Prozent an, der Medienkonzern fährt laut einem Bericht im Rahmen einer Vorstandsneubesetzung seine Aktivitäten bei der Filmtochter Paramount sowie im Segmente Fernsehproduktion hoch.


   Dollar weiter fest 

Der Dollar setzt seine jüngste Aufwärtsbewegung auf ein Zweiwochenhoch fort, der Dollarindex klettert um weitere 0,3 Prozent. Anleger preisten weiterhin geldpolitische Straffungen ein. Am 22. September könnte die US-Notenbank das Zurückfahren der Wertpapierkäufe verkünden und damit in den Straffungszyklus eintreten, heißt es. Mit Fed-Gouverneur Patrick Harker aus Philadelphia hat sich ein weiterer Geldpolitiker für Beginn des "Taperings" im laufenden Jahr ausgesprochen - und dies eher früher als später.

Nach dem deutlichen Fall am Freitag erholen sich die Rentennotierung ein wenig, die Renditen sinken entsprechend. Rentenhändler sehen aber keine Trendwende und setzen weiter auf steigende Renditen bis zum Jahresende. Morgan Stanley erwartet daher kurzfristig sich ausweitende Zinsdifferenzen zwischen deutschen und US-Anleihen.

Während sich am Goldmarkt nicht viel tut, ziehen die Ölpreise weiter an. Weiterhin sind 49 Prozent der wegen Wirbelsturms Ida außer Betrieb genommenen Ölförderanlagen im Golf von Mexiko laut Analysten noch immer nicht wieder angefahren. Offenbar sind die Schäden höher als erwartet. Zudem machen Berichte die Runde, wonach Russland Schwierigkeiten habe, die der Gruppe Opec+ zugesagten Quoten zu erfüllen.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,22        0,0        0,22           10,0 
5 Jahre                  0,81        0,0        0,81           44,9 
7 Jahre                  1,11       -1,2        1,12           46,1 
10 Jahre                 1,33       -1,3        1,34           40,9 
30 Jahre                 1,91       -2,0        1,93           26,5 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Mo, 8:04  Fr, 17.25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1784      -0,3%      1,1795         1,1829   -3,5% 
EUR/JPY                129,66      -0,1%      129,79         129,96   +2,8% 
EUR/CHF                1,0873      +0,2%      1,0842         1,0855   +0,6% 
EUR/GBP                0,8516      -0,3%      0,8531         0,8542   -4,7% 
USD/JPY                110,05      +0,2%      110,04         109,88   +6,5% 
GBP/USD                1,3837      +0,0%      1,3827         1,3848   +1,3% 
USD/CNH (Offshore)     6,4501      +0,1%      6,4491         6,4374   -0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             44.748,26      -1,2%   44.694,76      45.143,26  +54,0% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               70,58      69,72       +1,2%           0,86  +47,0% 
Brent/ICE               73,47      72,92       +0,8%           0,55  +44,3% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.787,54   1.787,66       -0,0%          -0,12   -5,8% 
Silber (Spot)           23,54      23,74       -0,8%          -0,20  -10,8% 
Platin (Spot)          957,20     961,65       -0,5%          -4,45  -10,6% 
Kupfer-Future            4,41       4,45       -0,9%          -0,04  +25,0% 
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September 13, 2021 08:46 ET (12:46 GMT)