Zürich (Reuters) - Der Schweizer Arzneimittelhersteller Vifor Pharma peilt im laufenden Jahr weitere Zukäufe oder Lizenzvereinbarungen an.

"Wir bleiben ambitioniert, was unseren Ausbau der Produktpipeline angeht", sagte Firmenchef Stefan Schulze in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters. "Und wir würden gerne mindestens zwei weitere Deals dieses Jahr abschließen dazu." Das könnten wie bereits in den vergangenen Jahren kleinere Produktakquisitionen oder der Erwerb von Lizenzen sein.

Dazu ob Vifor selbst Kaufinteressenten angezogen habe, wollte Schulze nicht Stellung nehmen. Er sei sich sicher, dass die Firma auf Listen potenzieller Übernahmeziele auftauche, aber das Unternehmen brauche keine Unterstützung um sein Geschäftsmodell umzusetzen, erklärte der Manager. Insidern zufolge hat mindestens eine große Private-Equity-Gesellschaft mit Vifor vergangenes Jahr Gespräche über eine mögliche Übernahme geführt. Im Raum gestanden sei eine Offerte in der Größenordnung von zehn Milliarden Franken. An der Börse ist das Unternehmen aktuell 7,8 Milliarden Franken wert.

Im vergangenen Jahr bremste die Coronavirus-Krise die auf Arzneien gegen Eisenmangel, Nierenleiden und erhöhten Kaliumspiegel spezialisierte Vifor merklich, weil sich Krankenhäuser auf die Notfallversorgung konzentrierten und weniger Kapazitäten für ambulante Behandlungen wie Infusionen hatten. Der Umsatz der an hohe Wachstumsraten gewöhnten Firma stieg währungsbereinigt lediglich um 3,7 Prozent auf 1,71 Milliarden Franken. Dank Einsparungen und außerordentlichen Einnahmen stand unter dem Strich mit 359,6 Millionen Franken allerdings ein mehr als doppelt so hoher Gewinn. Die Aktionäre sollen zwei Franken Dividende je Aktie erhalten und damit gleich viel wie zuletzt.

Im laufenden Jahr peilt Vifor währungsbereinigt ein Umsatzwachstum um einen niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbetrag an. Der opertative Gewinn (Ebitda) soll hoch einstellig zunehmen - 2020 betrug das Plus 29,4 Prozent.