St. Gallen/Cambridge (awp) - Der Vifor-Partner Akebia Therapeutics ist mit einer klinischen Studie gescheitert. Die Amerikaner wollen trotzdem für das Mittel Vadadustat einen Zulassungsantrag bei den US-Gesundheitsbehörden FDA stellen. Vifor ist als Lizenzpartner ebenfalls vom Votum der FDA betroffen.

Wie die Amerikaner bereits am Donnerstag erklärten, hat das experimentelle Medikament das primäre Sicherheitsziel in einer zulassungsrelevanten Studie nicht erreicht. Vadadustat wurde an Patienten erprobt, die aufgrund einer chronischen Nierenerkrankung an Blutarmut leiden und sich keiner Dialyse unterziehen.

Bezüglich Wirksamkeit wurden das Haupt- und das Nebenziel erreicht. Untersucht wurden Sicherheit und Wirksamkeit der Behandlung mit Vadadustat im Vergleich zu der mit Darbepoetin alfa von Amgen.

Im Mai noch hatte Akebia vielversprechende Daten aus der ersten Phase-III-Studie für das Medikament gemeldet. Diese wurde an Patienten durchgeführt, die an einer Dialyse teilnehmen.

Trotz des Rückschlags plant Akebia die Einreichung eines Zulassungsantrags für Vadadustat in den USA. Und zwar für dialysepflichtige und nicht-dialysepflichtige Patienten.

Lizenznehmer Vifor

Vifor ist insofern involviert, als dass das Schweizer Unternehmen ein Lizenzabkommen mit Akebia hat. Eine 2017 getroffene exklusive Lizenz sichert Vifor die Verkaufsrechte von Vadadustat. Die Lizenz gilt für eine Dialyse in den Zentren von Fresenius Medical Care Nordamerika (FMCNA).

Im Jahr 2019 wurde diese um weitere Dialysekliniken erweitert. Gemäss früheren Angaben von Vifor erreicht das Unternehmen so rund 60 Prozent der Dialysepatienten in den USA.

Die Vereinbarung von Vifor betrifft also lediglich dialyseabhängige Patienten - und die im Mai vorgelegten Studiendaten dazu sind wie erwähnt positiv ausgefallen. Trotzdem: Die jüngste Nachricht schafft hinsichtlich einer möglichen Zulassung durch die FDA Unsicherheit, urteilt Vontobel-Analyst Stefan Schneider.

Börse nahm es vorweg

Auf die positiven Studiendaten von Akebia hatte Vifor im Frühjahr übrigens noch mit einer eigenen Medienmitteilung hingewiesen. Am gestrigen Donnerstag verzichteten die Ostschweizer hingegen auf eine Kommunikation.

Die Börse hatte es trotzdem mitbekommen: Nach der Mitteilung von Akebia sackten die Vifor-Aktien am Nachmittag jäh ab und schlossen satte 6,7 Prozent tiefer. Am Freitag erholen sie sich im frühen Handel um 1,3 Prozent.

ra/kw