Bülach (awp) - Im Zuge der Veränderungen im Aktionariat von Vetropack unterliegt die Grossaktionärin Cornaz AG-Holding laut der Übernahmekommission (UEK) keiner Übernahmepflicht. Die Cornaz AG-Holding müsse den Aktionären von Vetropack kein öffentliches Übernahmeangebot unterbreiten.

Dies habe die UEK nach einem entsprechenden Gesuch der Cornaz AG-Holding entschieden, teilte der Glasverpackungshersteller am Donnerstagabend mit. Hintergrund der Geschichte sind die Veränderungen im Aktionariat von Vetropack nach dem Ausscheiden von Jean-Luc Cornaz aus der Cornaz AG-Holding und der Reduktion der Beteiligung von Marc-Antoine Cornaz an der Holding.

Die Gründerfamilie bzw. die Mehrheitsbesitzerin Cornaz AG-Holding hatten vor einer Woche 1,98 Millionen Vetropack-Namenaktien A zu einem Preis von 59 Franken je Aktie am Markt platziert, vor allem bei institutionellen Investoren.

Von den angebotenen Aktien wurden 800'000 Namenaktien A von Jean-Luc Cornaz als Privatperson zu gleichen Konditionen übernommen. Sowohl die Cornaz AG-Holding als auch Jean-Luc Cornaz verpflichteten sich dabei, während der nächsten zwölf Monate keine Vetropack-Aktien zu veräussern (Lock-up). Sie blieben somit weiterhin stabile und langfristig orientierte Aktionäre, schrieb Vetropack vor einer Woche.

Grund der Transaktion ist, dass Jean-Luc Cornaz eine Reallokation seiner Beteiligung an der Cornaz AG-Holding vornahm. Im Zuge dessen verlässt er die Aktionärsgruppe und den Verwaltungsrat der Cornaz AG-Holding und hat im Gegenzug die genannten 800'000 Aktien als Privatperson erworben. Zur Finanzierung des Kaufs der durch Jean-Luc Cornaz gehaltenen Aktien der Cornaz AG-Holding sowie zur Bilanzoptimierung hat die Cornaz AG-Holding nun die insgesamt 1,98 Millionen Vetropack-Aktien veräussert.

Die Aktionärs-Gruppe Cornaz hält jetzt nach der Platzierung 36,9 Prozent des Kapitals und 71,6 Prozent der Stimmen an der Vetropack Holding, davor waren es 46,9 bzw. 76,1 Prozent gewesen. Der Streubesitz beim Kapital stieg auf 63,1 von 53,1 Prozent, bei den Stimmen allerdings lediglich auf 28,4 von 23,9 Prozent.

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