BERLIN (dpa-AFX) - Die Unternehmen der deutschen Offshore-Windbranche beklagen einen zu zögerlichen Ausbau der Windenergieanlagen in der deutschen Nord- und Ostsee. Zahlen der Deutschen Windguard vom Donnerstag zufolge sind im vergangenen Jahr 32 Anlagen mit einer Leistung von 219 Megawatt erstmalig ans Netz gegangen. Im Jahr 2019 waren es den Angaben nach noch 160 neue Windkraftanlagen mit einer Leistung von 1,11 Gigawatt.

In der deutschen Nord- und Ostsee speisen Branchenangaben zufolge damit derzeit 1501 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 7770 Megawatt Strom ein. Mit Blick auf die Sicherung von Arbeitsplätzen und der Sorge vor Abwanderungen aus dem deutschen Markt mahnt die Branche an, den Ausbau von Anlagen auch in den kommenden fünf Jahren hochzufahren. Dieser würde nach derzeitigen Plänen erst ab 2025 wieder Fahrt aufnehmen, der Großteil der neuen Anlagen soll erst Ende des Jahrzehnts entstehen.

"Aufgrund falsch gesetzter politischer Rahmenbedingungen konnten im zweiten Halbjahr 2020 keine neuen Anlagen gebaut werden", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Branchenorganisationen BWE, BWO, VDMA Power Systems, WAB und der Stiftung Offshore-Windenergie. Der Ausbau habe im Jahr 2020 nur 15 Prozent des Niveaus von 2017 entsprochen. In diesem Jahr würde ebenfalls keine einzige neue Offshore-Anlage hinzukommen.

Die Windindustrie fordert deshalb mit Blick auf die Bundestagswahlen in diesem Jahr von der nächsten Bundesregierung neue Rahmenbedingungen, die den Ausbau-Fahrplan entzerren und den Bau neuer Offshore-Anlagen erleichtern sollen./faa/DP/jha