BERLIN/LAUCHHAMMER (dpa-AFX) - Die Schließung des Werks des Windanlagenbauers Vestas in Lauchhammer (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) ist nach Ansicht von Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock Ergebnis einer verfehlten Energiepolitik auf Bundesebene. Die Ankündigung, das Werk mit seinen 460 Mitarbeitern zu schließen, sei "ein harter Schlag für die Beschäftigten und die gesamte Lausitz", sagte Baerbock der "Lausitzer Rundschau" und der Deutschen Presse-Agentur.

Wegen des mangelnden Windkraft-Ausbaus hierzulande habe das Unternehmen zunehmend für die Boom-Märkte in Asien und Amerika produziert, erklärte Baerbock. "Dies ist die Folge der verfehlten Energiepolitik der Großen Koalition auf Bundesebene. Während die Bundesregierung um jeden Arbeitsplatz in der Kohle kämpft, nimmt sie den Verlust von Arbeitsplätzen bei den Erneuerbaren achselzuckend hin."

Auch mit Regeln zu Abständen zur Wohnbebauung und bürokratischen Hemmnissen hätten Union und SPD den Windkraftausbau einbrechen lassen, beklagte die Grünen-Chefin. "Allein in der Windkraft sind 40 000 Arbeitsplätze vernichtet worden - das sind mehr als doppelt so viele Menschen, wie insgesamt in der Kohle arbeiten." Sie wolle deshalb in der Bundesregierung den Ausbau erneuerbarer Energien konsequent vorantreiben. "Nur so schaffen wir Arbeitsplätze in der vom Strukturwandel betroffenen Lausitz."/hrz/DP/zb