POTSDAM/BERLIN (dpa-AFX) - Brandenburgs Regierungschef Dietmar Woidke (SPD) hat den Bund davor gewarnt, den Ausbau von Öko-Energien auszubremsen. "Kommunen und Industrie muss es möglich werden, die Erneuerbaren möglichst vor Ort zu produzieren und zu günstigen Preisen selbst zu nutzen", sagte Woidke vor der Ministerpräsidenten-Konferenz am Donnerstag in Berlin. Viele Unternehmen wie BASF, Rolls Royce oder auch künftig Tesla wollten in Brandenburg CO2-neutral produzieren. Das müsse aber auch im Erneuerbare-Energien-Gesetz festgelegt werden. "Bisher geht das nur mit Experimentierklauseln. Für Experimente ist aber keine Zeit."

Der Ministerpräsident verlangte vom Bund, angesichts eines steigenden Strombedarfs für eine Versorgungssicherheit für Bürger und Industrie zu sorgen. "Hierzu erwarte ich klare Aussagen vom Bund", erklärte Woidke. "Die Energiewende muss tatsächlich funktionieren." Der Ausbau der erneuerbaren Energien müsse vom langsamen Netzausbau abgekoppelt werden. Überschüssige Wind- und Solarenergie müsse für die Stromspeicherung genutzt werden, zum Beispiel für Wasserstoff. Brandenburg wolle zweigleisig fahren: Energie vor Ort nutzen und in die Netze einspeisen, zum Beispiel für einen Transport nach Süden.

An diesem Donnerstag beraten Bund und Länder über den Ökostrom-Ausbau. Dabei geht es auch um die Frage nach einem schnelleren Ausbau von Windrädern und Solaranlagen./vr/DP/men