AARHUS (awp international) - Der dänische Windanlagenbauer Vestas wird bei den Prognosen etwas zurückhaltender angesichts der globalen Handelskonflikte. Am Markt stieg die Aktie aber dennoch kräftig und zwar in der Spitze über 9 Prozent. Das pralle Auftragsbuch und ein Aktienrückkaufprogramm begeistert die Anleger. Analysten bewerten die Zahlen zum zweiten Quartal als deutlich über den Erwartungen. Vestas will für 200 Millionen Euro eigene Aktien zurückkaufen.

Die etwas pessimistischen Töne von Vestas spielten somit kaum eine Rolle. Bestehende und mögliche neue Zölle steigerten die Unsicherheit in der Branche, sagte Unternehmenschef Anders Runevad bei der Zahlenvorlage zum zweiten Quartal laut Mitteilung am Mittwoch. Weltweit fördern Länder den Wechsel auf umweltfreundliche Energien, was bei Vestas und auch anderen zu sehr vollen Auftragsbüchern führt, während die Margen unter dem Wettbewerb leiden. Der Auftragsbestand für Turbinen und Service-Leistungen lag zum 30. Juni bei 23 Milliarden Euro, ein Plus von 2,8 Milliarden Euro zum Vorjahr.

Die Aussichten für den Umsatz dampfte Vestas nun am oberen Rand der bisherigen Prognosespanne ein. Beim Umsatz wird in diesem Jahr nun eine Bandbreite von 10 bis 10,5 Milliarden Euro erwartet (zuvor 10-11 Milliarden) und bei der operativen Marge (Ebit) 9,5 bis 10,5 Prozent (zuvor 9-11%). Im zweiten Quartal sank die Marge bereits von 12,6 auf 11,5 Prozent aufgrund des steigenden Wettbewerbs. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern erreichte im Zeitraum April bis Juni 259 Millionen Euro, im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 20 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um zwei Prozent auf 2,26 Milliarden Euro./stk/men/she