MADRID (dpa-AFX) - Die Aktien des Windkraftkonzerns Siemens Gamesa sind am Dienstag bislang vom Handel ausgesetzt. Hintergrund ist ein Bericht im spanischen Wirtschaftsblatt "Expansión", wonach der Mutterkonzern Siemens Energy den Windanlagenbauer von der Börse nehmen könnte. Am Montag hatten Siemens Gamesa in Madrid mit einem Abschlag von 2,1 Prozent auf 25,40 Euro geschlossen.

Ein Siemens-Energy-Sprecher wollte den Artikel nicht kommentieren. Allerdings hatte Konzernchef Christian Bruch bei den Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal Anfang Mai erklärt, eine Komplettübernahme von Gamesa sei derzeit kein Thema. Siemens Energy hält gegenwärtig 67 Prozent an dem Windanlagenbauer. JPMorgan-Analyst Andreas Willi schrieb dazu in einer aktuellen Studie, er habe schon länger argumentiert, die gegenwärtige Struktur von Siemens Energy sei nicht optimal und Siemens Gamesa zugleich ein attraktiver Vermögensteil. Die Spekulationen dürften den Gamesa-Aktien nach dem jüngsten Ausverkauf bei Erneuerbare-Energien-Werten helfen.

Auch bei Aktien anderer Windenergiekonzerne sorgte der Bericht über ein mögliches Delisting für Fantasie. Vestas und Orsted gewannen in Kopenhagen mehr als fünf beziehungsweise mehr als dreieinhalb Prozent. Orsted wurde zudem von Bernstein Research von "Market-Perform" auf "Outperform" hochgestuft. An der Börse in Frankfurt verteuerten sich Nordex um ebenfalls mehr als fünf Prozent./ajx/nas/jha/