Haag (awp) - Der Vakuumventil-Hersteller VAT hat im ersten Quartal 2022 markant mehr umgesetzt und auch deutlich mehr Aufträge erhalten. Beim Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr zeigt sich das Unternehmen optimistisch.

Der Umsatz stieg in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahresquartal um 36,8 Prozent auf 263 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Damit wurden die Anfang März publizierten Umsatzerwartungen von 245 bis 255 Millionen Franken übertroffen. Der Auftragseingang erhöhte sich gleichzeitig um 22,3 Prozent auf 294 Millionen Franken. Beim Auftragsbestand steht ein Plus von 152 Prozent auf 487 Millionen Franken.

Während der Umsatz über den Erwartungen der Analysten lag, blieben die Bestellungen etwas darunter.

Halbleiterbereich zeigt stärkstes Wachstum

VAT profitierte weiterhin von der starken Nachfrage nach Halbleitern und der Erholung in der Industrie. Insbesondere die hohen Investitionen der Halbleiterhersteller in neue Fertigungsanlagen und Technologien wirkten sich positiv aus. Folglich war der Halbleiterbereich mit einem Umsatzplus von gut 45 Prozent auch der Wachstumsmotor im ersten Quartal.

Deutliche Zugewinne gab es beim Umsatz auch im Bereich Display & Solar, vor allem weil ein Teil der im Jahr 2021 erhaltenden Aufträge ausgeführt wurde. Die Aufträge hingegen gingen um rund 29 Prozent zurück. VAT erklärt diese Schwankungen mit dem Projektcharakter des Bereichs.

Im Segment Global Services verzeichnete VAT ein Plus sowohl beim Umsatz als auch beim Auftragseingang. Durch die hohe Auslastung der Fabriken im Halbleiter- und Solarbereich war die Nachfrage nach Ersatzventilen, Ersatzteilen, Ventilreparaturen und Verbrauchsmaterialien hoch.

Optimistische Prognose für das laufende Jahr

Für das zweite Quartal strebt VAT einen Umsatz von 260 bis 280 Millionen Franken an. Negativ beeinflussen könnten das Ergebnis jedoch Engpässe in den Lieferketten und insbesondere die Covid-Situation in China.

Insgesamt wird für das Jahr 2022 ein deutlich höherer Umsatz, EBITDA und Nettogewinn, in Aussicht gestellt, ebenso eine höhere operative Marge und mehr freien Cashflow.

Im Segment Ventile will VAT weiterhin von den hohen Investitionen der Halbleiterhersteller profitieren. Zudem wird ein Anstieg der Display-Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Auch bei der Prognose für den Verkauf von vakuumtechnischen Anlagen für die Industrie zeigt sich das Unternehmen optimistisch.

Durch den weiteren Kapazitätsausbau bei den Halbleiterherstellern soll auch das Global Service-Segment weiter wachsen. Eine grosse Nachfrage gebe es etwa bei den Service-Produkten.

VAT bekommt jedoch auch die steigenden Preise für Energie, Logistik und Rohstoff zu spüren. Mit höheren Volumen, einer besseren Kostenabsorption und einem strikten Kostenmanagement wolle man diesen entgegenwirken. Durch einen weiteren Ausbau der globalen Präsenz will man zudem unabhängiger von Wechselkursschwankungen werden. Dazu soll etwa die Produktionsanlage in Malaysia weiter hochgefahren werden.

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