Zürich(awp) - Die Aktien von Valora schnellen am Dienstag in einem freundlichen Markt massiv nach oben. Grund dafür ist das Übernahmeangebot des mexikanischen Grosskonzerns Femsa für den Kioskkonzern.

Die Aktien von Valora steigen um 09.25 um 50 Prozent auf 256,50 Franken. Derweil gewinnt der Gesamtmarkt gemessen am SPI 0,23 Prozent.

Femsa, der grösste Getränkeabfüller Lateinamerikas und Betreiber mehrerer tausend Detailhandelsstandorte, bietet für Valora 260 Franken je Aktie. Das ist ein Aufpreis von 89 Franken gegenüber dem Vortageskurs von 171 Franken und eine Prämie von 57,3 Prozent gegenüber dem Durchschnittskurs der vergangenen 60 Tage. Der Valora-Verwaltungsrat und der grösste Einzelaktionär unterstützen das Vorhaben.

Analysten kommentieren das Angebot positiv. "Wir begrüssen diesen Schritt von Femsa", sagt Pascal Furger von der Bank Vontobel. Valora habe mehrere Jahre lang darum gekämpft, Werte für die Aktionäre zu schaffen. "Wir empfehlen daher, die Aktien anzudienen."

Femsa als grösste Convenience Shop-Kette in Mexiko bringe Valora wohl gute Möglichkeiten zur Ressourcenbündelung, europaweitem Netzwerkausbau und gegenseitigem Knowhow-Austausch (Digitalisierung), schreibt Gian Marco Werro von der Zürcher Kantonalbank. Zudem könnten die grossen Investitionspläne von Valora mit dem neuen Mutterunternehmen sicherlich einfacher gestemmt werden.

Die ZKB habe allerdings Valora als mögliches strategisches Übernahmeziel einer der beiden Einzelhandelskonzerne Coop oder Migros gesehen. Diese hätten strategische Beweggründe gehabt, da beide unter Margendruck stehen und bereits in ähnlichen Geschäftsfeldern tätig seien wie Valora. "Ein Counterbid von Migros ist aus daher unserer Sicht nicht ausgeschlossen", sagt ZKB-Analyst Werro.

Am Markt kommt das Angebot von Femsa denn auch gut an. Es dürfte laut Händlern auch sehr gute Chancen haben zu gelingen. Dies zeige auch der Aktienkurs, heisst es am Markt. Dass der Kurs zunächst den Angebotspreis nicht ganz erreicht, liege daran, dass es noch eine gewisse Zeit dauere, bis die Transkation abgeschlossen sei, meint ein Händler. "Es besteht eben immer ein gewisses Restrisiko."

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