25.11.2021 |
Martin Landis

Die Cloud hat unbestreitbar große Vorteile bezüglich Schnelligkeit und Flexibilität und ist deshalb gut geeignet, um neue Business-Services in der benötigten Geschwindigkeit produktiv zu setzen. Die meisten Unternehmen nutzen heute aber noch vor allem ihr eigenes Rechenzentrum, Cloud Services werden nur vereinzelt hinzugebucht. Aber wie kommt man denn jetzt von einer On-premise-zentrierten Infrastruktur zu einer Cloud-zentrierten Infrastruktur?

Dieser Frage ist die IDC in ihrer aktuellen Studie "Cloud-Architekturen und Cloud-Infrastrukturen in Deutschland 2021" nachgegangen. Sie hat dazu 200 Unternehmen befragt, die sich bereits umfassend mit Cloud Services und Cloud-Technologien beschäftigt haben. Aus den Antworten hat die IDC fünf entscheidende Praxis-Tipps ermittelt.

Praxistipp 1: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Cloud-Strategie

Bereits 95% der befragten Unternehmen haben eine Cloud-Strategie entwickelt. Die wesentlichen Treiber für die Cloud-Strategien sind die Themen Resilienz, digitale Transformation und Modernisierung.

Dabei sind die formulierten Strategien in vielen Unternehmen bereits 5 Jahre alt und basieren auf den technischen Möglichkeiten aus dieser Zeit. Der rasend schnelle Fortschritt der Cloud Provider bei der Entwicklung immer neuer Cloud Services und Betriebsmodelle macht es jedoch notwendig, die Cloud-Strategie in kürzeren, regelmäßigen Abständen zu überprüfen und den neuen Möglichkeiten anzupassen.

Praxistipp 2: Wählen Sie das passende Hybrid-Modell

Neben der klassischen Infrastruktur im eigenen Rechenzentrum wird in den meisten Unternehmen heute eine Mixtur aus Private Cloud und Public Cloud genutzt. Bei der Private Cloud haben die Unternehmen die Wahl zwischen der internen Cloud, der Hosted Cloud und der Managed Cloud. Bei der Public Cloud nutzen zumindest heute noch viele Unternehmen die Services mehrerer unterschiedlicher Provider gleichzeitig (Multi Cloud). Dieses Bild wird sich aber in Zukunft verändern.

Der Einsatz der Multi-Cloud soll in den nächsten 2 Jahren stark zurückgehen. Stattdessen setzen die Unternehmen vermehrt auf die Public und Private Cloud Angebote eines einzelnen Anbieters. Ziel ist es dabei, ein Cloud-basiertes Infrastruktur-Framework zu schaffen, das eine schnelle, flexible und skalierbare Bereitstellung neuer Business-Services ermöglicht.

Praxistipp 3: Setzen Sie Tools ein für die Cloud Operations

Die Planung und der Betrieb hybrider und dynamischer Cloud-Infrastrukturen ist sehr komplex. Nur mit Hilfe spezialisierter Tools lassen sich die Herausforderungen zur Schaffung der Transparenz, der effizienten Provisionierung, der Überwachung und der Durchsetzung der Governance bewältigen. Heute werden bereits Software-Lösungen für eine Vielzahl von Aufgaben im Bereich Cloud Operations eingesetzt.

Allerdings sind noch nicht alle Firmen mit dem Erreichten zufrieden. Lediglich die Hälfte der Unternehmen haben einen zufriedenstellenden Reifegrad erreicht. Ein Schlüssel zur Verbesserung stellt laut IDC der Einsatz von Plattformen dar, die anstelle von vielen Insellösungen die hybriden Infrastrukturen ganzheitlich verwalten können.

Praxistipp 4: Prüfen Sie auch Colocation und Edge

Nutzten letzte Jahr knapp 60% Colocation Services, sind es in 2021 bereits 71% der befragten Unternehmen. Wichtige Argumente für Colacation sind die schnelle Bereitstellung neuer Ressourcen, höhere IT-Sicherheit und die bessere Konnektivität.

Die immer weiterwachsenden Anforderungen bzgl. Rechengeschwindigkeit, Echtzeitverarbeitung und Latenzzeiten bei "smarten" Endgeräten wie z. B. Maschinen, selbstfahrenden Autos oder Smart-Home-Geräten sind der Treiber für Edge Computing. Wenn mit einer zentralen Cloud-Infrastruktur die Anforderungen nicht mehr wirtschaftlich erfüllt werden können, muss die Datenverarbeitung in die Endgeräte verlagert werden, in denen diese Daten auch entstehen. Insgesamt 62% der befragten Unternehmen halten deshalb Edge Computing für wichtig für den weitere Verlauf der digitalen Transformation.

Praxistipp 5: Denken Sie auch an GAIA-X

Das europäische Cloud-Projekt GAIA-X wurde 2019 gestartet. Ziel ist es, durch Bündelung europäischer Cloud-Anbieter eine europäische Alternative zu den marktbestimmenden Cloud-Providern vor allem aus USA zu schaffen. Das Projekt stieß grundsätzlich auf großes Interesse.

Allerdings verlief die Umsetzung in den letzten 2 Jahren sehr schleppend, und es bleibt weiterhin unklar, ob GAIA-X bei der aktuellen Innovationskraft und Geschwindigkeit der marktführenden Service Provider erfolgreich werden und bestehen kann. Allerdings steigt die Zahl der auf Basis von GAIA-X angebotenen Services immer weiter an. Sie sollten deshalb dieses Projekt verfolgen und die verfügbaren Angebote in ihrer Cloud-Strategie mit berücksichtigen.

IDC-Studie: Cloud-Architekturen und Cloud-Infrastrukturen in Deutschland 2021
Lesen Sie die ausführliche Version des IDC Executive Briefs zu dieser Studie und erfahren Sie, wie sie mit modernen Infrastrukturen die Komplexität der IT effizient beherrschen.

Topic:Cloud ManagementHybrid Cloud Computing
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Martin Landis

Martin Landis startete seine berufliche Laufbahn als Software-Entwickler und kam 1999 zur USU. Dort war er zunächst als Projektleiter und später als Business Unit Manager für die Implementierung von USU-Lösungen bei vielen namhaften Kunden verantwortlich. Danach folgten die Positionen Produktmanager, Leiter Presales und Global Sales. Seit 2015 ist Martin Landis als Business Unit Manager für die Vermarktung der USU-Produkte im Bereich Valuemation zuständig.

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USU Software AG published this content on 25 November 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 25 November 2021 15:39:02 UTC.