Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Rückschlag an den europäischen Börsen geht zum Wochenauftakt voraussichtlich erst einmal weiter. Der DAX wird vorbörslich 2,1 Prozent im Minus bei 17.280 Punkten errechnet und damit auf dem niedrigsten Stand seit fast sechs Monaten. Händler verweisen auf die schwachen Vorlagen: Nach den erneuten Verlusten der US-Börsen am Freitag sackte der Nikkei-225 in Japan zu Wochenbeginn weiter ab und schloss mit einem Minus von 12 Prozent. Zwar liegt dieser "Mini-Crash" vor allem am festen Yen, der Einbruch drückt aber auch auf andere asiatische Märkte wie Korea und auch auf die europäischen und die amerikanischen Index-Futures. Auch andere Risiko-Assets fallen kräftig zurück, so der Bitcoin, der massiv unter Druck steht. Gewinner sind die Staatsanleihen, die als vermeintlich sichere Häfen gefragt sind. Die Renditen fallen deutlich.

Daneben stehen ausgewählte Technologiewerte weiter im Feuer. In Taiwan brechen am Morgen TSMC um 8,5 Prozent ein. Grund sind Berichte über die Verschiebung der Produktion von Nvidias neuen Blackwell AI Chips um mehrere Monate. "Damit kommen sehr viele Zeitpläne durcheinander und vor allem die Auslastung bei TSMC", so ein Händler. "Damit verschiebt sich auch die Cashflow-Erwartung bei Nvidia und TSMC und auch bei den Kunden wie Meta und Google". Dies könnte die Aktienbewertungen kräftig durcheinanderbringen. Auch europäische Chip- und Technologiewerte wie ASML oder Infineon dürften zum Wochenauftakt erneut von der Schwäche erfasst werden.

Im Blick steht aber auch die Konjunktur: Nach den jüngsten Schwächezeichen der US-Wirtschaft steht am Montag der ISM-Einkaufsmanager-Index für den Service-Bereich auf der Agenda. Sollte auch er schwächer ausfallen, dürften die Erwartungen an eine große Zinssenkung von 50 Basispunkten im September durch die US-Notenbank steigen und die Rally der Anleihen weitergehen: "In der Folge dürften die Märkte in den klassischen Zweikampf zwischen schwacher Konjunktur und Zinssenkungen hineinlaufen", so ein Marktanalyst.


   United Internet sowie 1&1 senken Ausblick - nicht unerwartet 

Leichten Druck auf United Internet und 1&1 am Montag. Die Unternehmen hatten Freitagabend ihre Zahlen gemeldet und dabei auch den Ausblick leicht gesenkt. Dies sei zwar angesichts bekannter Kosten wie durch einen Netzausfall nicht überraschend, könnte jedoch angesichts des Kurseinbruchs der Tech-Werte vom Freitag das Sentiment weiter belasten. Vor allem die Aktien von United Internet seien dabei durch eine wichtige Unterstützung um 20 Euro gebrochen. Bei 1&1 sei dies bei 16 Euro schon Mitte Juli passiert.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:31 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0918        -0,0%     1,0921         1,0922   -1,2% 
EUR/JPY           155,74        -2,6%     159,98         159,94   +0,1% 
EUR/CHF           0,9257        -1,3%     0,9378         0,9370   -0,2% 
EUR/GBP           0,8548        +0,3%     0,8525         0,8532   -1,5% 
USD/JPY           142,67        -2,6%     146,50         146,49   +1,3% 
GBP/USD           1,2770        -0,3%     1,2811         1,2801   +0,4% 
USD/CNH           7,1193        -0,6%     7,1619         7,1456   -0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        52.909,00        -9,5%  58.493,30      62.789,50  +21,5% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          72,91        73,52      -0,8%          -0,61   +2,2% 
Brent/ICE          76,41        76,81      -0,5%          -0,40   +1,4% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.433,17     2.443,85      -0,4%         -10,69  +18,0% 
Silber (Spot)      28,18        28,58      -1,4%          -0,40  +18,5% 
Platin (Spot)     936,59       958,55      -2,3%         -21,96   -5,6% 
Kupfer-Future       4,12         4,10      +0,4%          +0,02   +4,5% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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August 05, 2024 02:06 ET (06:06 GMT)