FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte werden zum Wochenstart im Plus erwartet. Dabei geben die Wall Street wie auch die asiatischen Märkte die Richtung vor. So notiert der XDAX am Morgen 0,4 Prozent höher bei 15.681 Punkten, auch der Euro-Stoxx-50 wird mit einem leichten Aufschlag erwartet. Hier sollten die Sektoren der Öl- und Minenwerte von steigenden Notierungen der Rohstoffe an den Terminmärkten profitieren.

Dabei dürfte der Handel zunächst in ruhigen Bahnen verlaufen, denn erst im Wochenverlauf stehen mit der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch und der EZB sowie der BoE am Donnerstag die wichtigen Termine an. Erst Anfang November hatte die Fed Pläne zum allmählichen Auslaufen des Anleihekaufprogramms auf den Weg gebracht. Bei ihrer anstehenden Sitzung wollen die Notenbanker den Prozess noch weiter beschleunigen. Das würde der Fed die Tür zu einer Zinserhöhung im nächsten Frühjahr und nicht erst später im Jahr öffnen.

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte beschließen, die Nettokäufe unter dem Pandemieprogramm PEPP per Ende März 2022 einzustellen. Das ist der einzige Punkt, über den sich Analysten im Vorfeld der Beratungen einigermaßen einig sind. An den Märkten wird damit gerechnet, dass die Bank of England (BoE) bei ihrer anstehenden Ratssitzung den Leitzins erneut nicht antastet.


   Europäische Anleihen weiter unter Druck erwartet 

Die Risikoaufschläge für südeuropäische Staatsanleihen sind zuletzt auf den höchsten Stand seit gut einem Jahr gestiegen. Bei zehnjährigen italienischen Papieren beträgt das Renditeplus gegenüber den entsprechenden Bundesanleihen aktuell 1,34 Prozentpunkte und bei spanischen Titeln 0,73 Prozentpunkte. Obwohl die laufende Verzinsung der Bonds damit interessanter geworden ist, mahnt Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank, zur Vorsicht.

Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte bald das Ende ihres Notfallankaufprogramms im März beschließen und 2022 nur noch etwa halb so viele Staatsanleihen erwerben wie in diesem Jahr. Gleichzeitig könnten die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Frankreich und in Italien für Unsicherheit an den Märkten sorgen. Das Risiko einer erneuten Ausweitung der Risikoprämien auf kurze Sicht sei somit groß, auch weil die Staaten im ersten Quartal üblicherweise viele Anleihen begäben und das Angebot entsprechend zunehme.


   United Internet fester gesehen 

Die Nachrichtenlage von Unternehmensseite dünnt derweil aus. Für die Aktie von United Internet geht es im Spezialistenhandel um knapp 2 Prozent nach oben. Positiv wird gewertet, dass United-Internet-Chef Ralph Dommermuth, der den Telekom-Konzern mehrheitlich übernehmen will, nun Angebote zum außerbörslichen Kauf von Aktienpaketen erhalten hat. Dommermuth will seinen Anteil an United Internet von derzeit 42 Prozent auf 51 Prozent aufstocken und hatte dazu ein freiwilliges Erwerbsangebot für 17 Millionen Aktien zu einem Stückpreis von 35 Euro angekündigt. Am Freitag schloss die Aktie bei 32,93 Euro.

Die Fraport-Aktie legt mit dem Gesamtmarkt leicht zu. Als leicht belastend wird der Ausblick auf den letzten Monat des Jahres gewertet, hier erwartet der Flughafenbetreiber aufgrund der wieder steigenden Corona-Inzidenzwerte und damit einhergehenden Reisebeschränkungen eine schwächere Passagierentwicklung. Per November lag das Passagieraufkommen 43 Prozent unterhalb des Wertes von 2019, was in diesem Rahmen erwartet wurde. Das Frachtgeschäft zeigte sich gegenüber 2019 noch immer mit einem kleinen Plus.

Für die Aktie von Vitesco geht es um 2 Prozent nach oben, nachdem die Analysten von Jefferies die Aktie mit "Buy" gestartet haben. Morphosys hat dagegen gute Studienergebnisse veröffentlicht, hier geht es für den Wert um 3 Prozent aufwärts.


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DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr   Fr,17:02   % YTD 
EUR/USD           1,1285      -0,2%     1,1311     1,1304   -7,6% 
EUR/JPY           128,13      -0,1%     128,28     128,19   +1,6% 
EUR/CHF           1,0412      -0,0%     1,0864     1,0419   -3,7% 
EUR/GBP           0,8530      -0,0%     0,8532     0,8544   -4,5% 
USD/JPY           113,54      +0,1%     113,43     113,41   +9,9% 
GBP/USD           1,3229      -0,2%     1,3258     1,3231   -3,2% 
USD/CNH           6,3664      -0,1%     6,3736     6,3732   -2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        48.815,73      -2,9%  50.287,37  47.886,01  +68,0% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          72,70      71,67      +1,4%       1,03  +53,1% 
Brent/ICE          76,32      75,15      +1,6%       1,17  +49,1% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.784,27   1.782,82      +0,1%      +1,45   -6,0% 
Silber (Spot)      22,22      22,20      +0,1%      +0,01  -15,8% 
Platin (Spot)     952,00     942,81      +1,0%      +9,19  -11,1% 
Kupfer-Future       4,33       4,29      +1,0%      +0,04  +23,0% 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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December 13, 2021 02:23 ET (07:23 GMT)